Traden lernen - Dein kostenloser Daytrading Kurs für Anfänger

Traden lernen - Dein kostenloser Daytrading Kurs für Anfänger

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Mein Stil: Swing, Day, Volume. Mein Motto: Börsenerfolg ist ein Handwerk, keine Wissenschaft. Wer ein Meister werden will muss jahrelang lernen, üben, anwenden und dann wieder von vorn anfangen.

Eine Empfehlung vorweg: Wenn du ein gutes Arbeitsbuch brauchst, um die Grundlagen (also die Methodik der Technischen Analyse) zu erlernen, dann schau dir das Buch von John Murphy an. Es ist das absolute Standardwerk.

Zweitens: Du solltest auf jeden Fall mit einem Demokonto starten. Für einen einfachen Einstieg empfehle ich das . Damit kannst du den Metatrader & die TWS kostenlos und unverbindlich kennenlernen.

Drittens: Wer wirklich ernsthaft Trading lernen möchte, sollte einen Blick auf diesen umfassenden Kurs werfen: Das von TradingFreaks ist ein 12-monatiges Online-Trading-Training für Anfänger und Fortgeschrittene. Mit über 50 Videomodulen, Trading Forum, Trading Ideen, Trading Tools und einer Community von gleichgesinnten Tradern lernst du eine erprobte und profitable Trading Strategie.

Du willst zwar sofort loslegen, kannst dir aber keine 2.000 - 3.000 Euro für eine All-In-One-Ausbildung leisten? Dann ist die von Manuel Ott etwas für dich. Er bietet dir einen sehr kostengünstigen Einstieg in das professionelle Trading und begleitet dich ganz flexibel vom Beginner-Dasein bis zum Premium-Trader.

Willst du "nur" erstmal einen umfangreichen theoretischen Unterbau zum Thema Trading und Daytrading, dann ist mein Artikel genau das Richtige für Dich:


Traden lernen – Der Weg zum professionellen Trader

Viele Menschen träumen davon, finanziell unabhängig zu sein, ihre Arbeitszeit flexibel zu gestalten und dabei ein hohes Einkommen zu erzielen. Für einige wird dieser Traum Realität – sie werden erfolgreiche Trader.

Besonders Trading-Einsteiger sind fasziniert von der Idee, allein durch kurzfristigen Börsenhandel genug Geld zum Leben zu verdienen. Doch gerade am Anfang tauchen viele Fragen und Herausforderungen auf. Eine der drängendsten ist oft:

Wie schafft man es, im „Spiel der Spiele“ regelmäßig Gewinne zu erzielen?

Genau diese und weitere wichtige Fragen stehen im Mittelpunkt dieses Beitrags. Bevor wir uns jedoch tief in die Materie stürzen, werfen wir einen Blick auf die besten Informationsquellen für angehende Daytrader. Denn so umfangreich dieser Leitfaden auch ist, er vermittelt vor allem theoretisches Wissen.

Wer ein erfolgreicher Daytrader werden will, muss bereit sein, ständig neues Wissen zu erwerben, alte Handelsstrategien zu hinterfragen und sein Fachwissen kontinuierlich zu aktualisieren. Erfolg im Trading erfordert nicht nur Disziplin, sondern auch die Fähigkeit, sich an Marktveränderungen anzupassen.

Daytrading kostenlos lernen?

Kann man Daytrading kostenlos lernen? In Zeiten von Internet-Tutorials und YouTube-Videos glauben viele Einsteiger, sie könnten sich durch ein paar Artikel und Clips das nötige Wissen aneignen und erfolgreich traden. Doch das ist ein gefährlicher Irrtum. Zwar gibt es mittlerweile zahlreiche gute und kostenlose Tutorials, aber diese reichen bei weitem nicht aus, um eine fundierte Trading-Ausbildung zu ersetzen.

Warum? Daytrading erfordert mehr als das oberflächliche Wissen, das in vielen Videos vermittelt wird. Wäre das anders, würden die meisten Privatanleger nicht mit folgendem Warnhinweis konfrontiert:

75 % der Konten von Privatanlegern verlieren Geld, wenn sie mit dieser Gesellschaft handeln.

Dieser hohe Prozentsatz umfasst all jene, die glauben, mit ein paar Tutorials und vorgefertigten Handelsstrategien sofort erfolgreich zu sein. Eine ernsthafte Ausbildung geht jedoch weit darüber hinaus: Sie beleuchtet Themen wie Risikomanagement, psychologische Aspekte und die Anpassung von Strategien. Solche Inhalte erfordern entweder die Unterstützung eines guten Coaches oder das Studium umfangreicher Fachliteratur – und beides kostet Geld.

Ein Vergleich: Würdest du ohne Ausbildung starten?

Niemand würde glauben, allein mit Videos ein Haus mauern oder eine Rakete bauen zu können. Genauso wenig ist es möglich, eine Trading-Karriere allein durch ein paar Tutorials zu starten. Selbst mit dem besten YouTube-Video zur Landung einer Boeing 747 ersetzt man keine Pilotenausbildung – warum sollte es beim Trading anders sein?

Der Faktor Zeit und das unvermeidliche Lehrgeld

Eine oft unterschätzte Komponente ist die Zeit. Daytrading erfordert Jahre des Lernens und Sammelns praktischer Erfahrungen. Dabei bleibt eines unausweichlich: Geldverluste. Ja, du wirst Geld verlieren – und zwar als Teil deines Lernprozesses. Aus eigener Erfahrung lassen sich zwei wichtige Erkenntnisse hervorheben:

  1. Gute Ausbildung kostet Geld. Investiere in deine Fähigkeiten, sonst lohnt es sich nicht weiterzumachen.
  2. Wechsle schnell vom Demokonto zu echtem Geld. Während ein Demokonto ideal ist, um Strategien zu testen, fehlt ein entscheidender Faktor: die Emotionen. Erst der Umgang mit Angst – Angst vor Verlusten, Angst vor Versagen – ermöglicht eine echte persönliche Weiterentwicklung.

Planung von Verlusten: Dein „Lehrgeld“

Auf dem Weg zum erfolgreichen Trader wirst du echte monetäre Verluste erleiden. Dieses „Lehrgeld“ ist unvermeidbar und sollte von Anfang an einkalkuliert werden. Der entscheidende Punkt ist daher nicht ob du Geld verlierst, sondern wie viel.

Trading Bücher

Trading-Bücher bieten die ideale Möglichkeit, systematisch und in eigenem Tempo die Grundlagen des Tradings zu erlernen. Sie vermitteln essentielles Wissen, das später unerlässlich ist.

Welche Bücher sind empfehlenswert?

Daytrading ist eine Unterart des technischen Tradings. Daher sollte der Fokus zuerst auf der technischen Analyse liegen: Charttechnik, Trends, Kursbildung, und das richtige Lesen von Indikatoren. Ohne diese Basics fehlt die Grundlage – wie das ABC beim Schreiben.

John Murphy – Technische Analyse der Finanzmärkte

Dieses Standardwerk bietet auf 656 Seiten umfassendes Wissen zur Chartanalyse, von Grundlagen bis hin zu Formationsanalyse, automatisiertem Handel und Positionsmanagement. Der Preis von 49,90 Euro ist gut investiert – wer bereits hier sparen möchte, hat die Bedeutung einer soliden Ausbildung nicht verstanden.

Michael Voigt – Das große Buch der Markttechnik

Dieses Buch geht detailliert auf die Markttechnik ein. Es kombiniert fundiertes Wissen mit erzählerischen Elementen, die komplexe Themen wie Dow-Theorie oder psychologische Aspekte beleuchten. Ein wertvoller Begleiter für jeden Trader.

Norman Welz – Tradingpsychologie

Psychologie ist ein entscheidender Faktor im Trading – insbesondere im Daytrading. Norman Welz erklärt die mentale Struktur erfolgreicher Trader und bietet praxisnahe Tipps, um typische Fehler durch emotionale Reaktionen zu vermeiden. Dieses Buch ist ein Ratgeber für schwierige Phasen und eine Investition in die eigene mentale Stärke.

John F. Carter – Das große Buch des Swing- und Daytradings

Mit über 230 Seiten praktischer Trading-Strategien ist dieses Buch ideal, wenn Grundlagen und Psychologie sitzen. Für Anfänger könnte es anspruchsvoll sein, aber es fördert das Wachstum durch Herausforderungen.

Vorsicht vor unseriösen Büchern!

Nicht alle Trading-Bücher sind seriös. Einige versprechen viel, bieten aber nur oberflächliches Wissen. Vorsicht bei Büchern mit gekauften Bewertungen und unpassenden Kategorien. Immer ins Buch schauen, bevor du es kaufst!

Online Trading-Ausbildung

Trading-Ausbildungen im Internet sind eine beliebte Möglichkeit, um den Einstieg ins Daytrading zu finden. Es gibt viele Kurse, aber nicht alle bieten die gleiche Qualität. Der Preis ist dabei kein zuverlässiger Indikator – einige günstige Kurse sind hochwertig, während teurere manchmal enttäuschen.

Eine gute Trading-Ausbildung sollte die Grundlagen wie Technische Analyse, Risikomanagement und Handelsstrategien abdecken. Ideal ist es, wenn der Kursleiter selbst ein aktiver Trader ist, der praktische Erfahrungen weitergibt und Fragen fundiert beantwortet.


Koko Trading College

Koko Petkov ist einer der bekanntesten Anbieter von Trading-Kursen. Sein Weg vom Autohändler zum erfolgreichen Trader ist beeindruckend, und seine Ausbildungen sind umfassend: Sie behandeln alle Aspekte, von Charttechnik bis hin zu Trading-Psychologie. Kritiker bemängeln jedoch, dass ein Teil seines Erfolges aus den Gebühren seiner Kurse stammt. Dennoch ist Koko Petkov ein aktiver Daytrader, der stetig an seinen Strategien arbeitet und wertvolle Einblicke bietet.

Kokos aktuelles Projekt


Tradermacher

Lars Erichsen, besser bekannt als der Tradermacher, ist ein aktiver YouTuber und Anbieter eines Premium-Dienstes, bei dem er seine Trades offenlegt. Er setzt auf Charttechnik und handelt mit Positionen, die oft über mehrere Tage laufen. Sein Newsletter gibt hilfreiche Trading-Tipps und Einblicke in seine Strategien, während sein Portfolio eine beeindruckende Performance zeigt.


Teamtrader

Christian Maikranz konzentriert sich auf Swingtrading und bietet die Level-X-Ausbildung an. Sein Ansatz richtet sich vor allem an nebenberufliche Trader, mit einem Schwerpunkt auf praktischen, leicht umsetzbaren Handelsstrategien. Neben Kursanalyse und Risikomanagement behandelt er auch die oft unterschätzte Trading-Psychologie.


Weitere Daytrading-Kurse

Solltest du eine andere empfehlenswerte Trading-Ausbildung kennen, würde ich mich freuen, davon zu hören. Schreib mir einfach eine E-Mail an: [email protected].

Seminar

Ein Daytrading-Seminar ist eine großartige Möglichkeit, sich neues Wissen über Börsenhandel anzueignen und gleichzeitig Gleichgesinnte kennenzulernen.

Für absolute Anfänger ohne Trading-Erfahrung und Vorwissen sind solche Veranstaltungen allerdings weniger geeignet. Zunächst sollte ein grundlegendes Verständnis über Technische Analyse und Charttechnik aufgebaut werden. Erst danach können Tages-, Wochenend- oder Wochenseminare sinnvoll genutzt werden. Es gibt mittlerweile viele Anbieter solcher Seminare – sogar ein eigens eingerichtetes Trader-Hotel, in dem zahlreiche Veranstaltungen stattfinden.

Hinweis: Über Zuschriften zu empfehlenswerten Daytrading-Kursen freue ich mich sehr und veröffentliche sie gerne hier!


Coach

Jeder Trader stößt irgendwann auf Hindernisse, die sich wie eine unsichtbare Barriere anfühlen. Obwohl der Weg erkennbar ist, kommt man nicht voran. In solchen Momenten kann ein Trading-Coach enorm hilfreich sein. Ein Coach ist erreichbar – per WhatsApp, Telefon, Skype, Discord oder persönlich. Er muss kein Guru sein, sollte jedoch ein höheres Level in Bereichen wie Trading-Psychologie, Marktanalyse oder Kapitalmanagement haben.

Ein Coach darf nicht mit einem Lehrer verwechselt werden. Lehrer vermitteln primär Wissen, während ein Coach berät und bei schwierigen Entscheidungen unterstützt. Er gibt keine Unterrichtsstunden, sondern teilt seine persönliche Erfahrung, um den Trader weiterzubringen.

Der richtige Zeitpunkt, um sich einen Trading-Coach zu suchen, ist individuell. Manche bevorzugen es, autodidaktisch zu lernen, während andere eine moralische Unterstützung benötigen, um motiviert zu bleiben. Klar ist jedoch: Ohne jemanden, der über mehr Expertise in Handelsstrategien und Risikomanagement verfügt, kann man leicht an einen Punkt geraten, an dem keine Fortschritte mehr möglich sind.

Viele Trader geben genau dann auf und verabschieden sich vom Traum des erfolgreichen Daytradings.


Was ist Daytrading?

Nach der Vorstellung von Lernmöglichkeiten möchte ich auch dazu beitragen, den Einstieg ins Daytrading gut vorzubereiten.

Daytrading ist eine spezielle Form des Börsenhandels – des systematischen Handels von Aktien, Indizes, Währungen, Rohstoffen oder anderen geeigneten Anlageklassen mithilfe der Charttechnik. Es gibt jedoch eine entscheidende Besonderheit:


Handel innerhalb eines Tages

Beim Daytrading erfolgen sowohl der Kauf als auch der Verkauf des gehandelten Instruments innerhalb eines Tages. Positionen dürfen weder über Nacht noch über das Wochenende gehalten werden. Ziel des Daytraders ist es, typische Tagesverläufe zu erkennen und von kleineren Kursbewegungen zu profitieren.

Durch den schnellen Handel und das Glattstellen am Tagesende ist der Gewinn auf die tägliche Schwankung (Volatilität) begrenzt – ebenso aber auch der Verlust.

Daytrading ist ein Vollzeitjob. Der Trader muss bei Marktöffnung bereit sein und arbeitet oft bis zur Schlussglocke. Vorbereitung und Nachbereitung – wie die Nutzung von Trading-Tools oder das Überarbeiten von Handelsstrategien – sind dabei noch nicht berücksichtigt. Zwar ist es möglich, zwischendurch aufzustehen oder kurz nach Hause zu gehen, doch den Großteil des Tages verbringt der Daytrader mit der Marktanalyse.

Eine weitere Besonderheit des Daytradings ist: ...

Zeitebene

Im Vergleich zu längerfristigen Marktteilnehmern agiert der Daytrader auf einer deutlich niedrigeren Zeitebene. Das bedeutet, dass die optische Darstellung des Charts so weit "aufgeklappt" wird, bis eine Candle nur noch eine Zeitspanne von ca. 10 Sekunden bis 15 Minuten umfasst.

Einige Daytrader arbeiten sogar mit einer Zeitebene von 1 Minute oder noch kürzer. Das Ziel ist es, kleinste Kursschwankungen gezielt auszunutzen, beispielsweise wenn übergeordnete Widerstände gebrochen oder bestätigt werden. Dabei wird die Position eröffnet und innerhalb kürzester Zeit wieder geschlossen. Diese Methode wird als Scalping bezeichnet.

Es gibt jedoch noch eine schnellere Art des Tradings:


Hochfrequenzhandel

Beim Hochfrequenzhandel übernehmen Computer das blitzschnelle Kaufen und Verkaufen nach vorher definierten Regeln. Die Transaktionen erfolgen so schnell, dass sie manchmal nur wenige Millisekunden dauern.

Ein Ziel des Hochfrequenzhandels ist die Nutzung von Arbitragemöglichkeiten. Dabei wird der Umstand ausgenutzt, dass nicht alle Börsen gleichzeitig denselben Preis setzen. Jede Börse hat einen eigenen Preis. Wenn auf einer Börse ein höherer Preis für eine Aktie oder ein anderes Finanzinstrument gezahlt wird, kann der Trading-Bot zeitgleich zwei unterschiedliche Transaktionen durchführen.

Auch bei schnellen Kursbewegungen eines Finanzinstruments gibt es Unterschiede zwischen schnellen und langsameren Akteuren. Der schnellere kann durch seine Geschwindigkeit einem langsameren Akteur ein Produkt zu anderen Konditionen verkaufen.

Grundsätzlich ist der Hochfrequenzhandel ebenfalls eine Art des Daytradings, allerdings erfordert er eine extrem leistungsstarke Hardware und sehr spezialisiertes Know-how. Da die Gewinne pro Transaktion gering sind, müssen enorme Kapitalmengen bewegt werden.


Positionen über Nacht?

Wenn man Daytrading nicht streng wörtlich nimmt, sondern eher als kurzfristigen Handel, ist es durchaus möglich, Positionen über Nacht zu halten. Je nach Trading-Ansatz kann dies sinnvoll sein.


Swing-Trading

Ein solcher Ansatz führt schnell in die Begriffswelt des Swing-Tradings. Beim Swing-Trading können Positionen auch über zwei, drei oder mehrere Tage gehalten werden, selbst wenn auf kleineren Zeitebenen gehandelt wird.

Swing-Trading bietet sowohl Vorteile als auch Nachteile:

  • Vorteile: Gute Marktbewegungen können länger genutzt werden, und der Trader muss weniger Zeit auf die Suche nach kurzfristigen Handelsmöglichkeiten verwenden.
  • Nachteile: Es entstehen neue Risiken, wie etwa Overnight-Gaps. Psychologisch ist der Swing-Trader stärker belastet, da er auch nachts emotional aktiviert sein könnte. Im Gegensatz dazu kann ein Daytrader beruhigt nach Hause gehen, da er alle Positionen am Tagesende geschlossen hat.

Grundvoraussetzungen

Daytrading kann theoretisch jeder betreiben, der ein passendes Konto besitzt. Doch es gibt einige weitere Voraussetzungen, die mindestens erfüllt sein sollten, damit der Erfolg nicht durch falsche Faktoren frühzeitig beendet wird.

Es geht hierbei nicht um das richtige Konto, sondern um die persönliche Ausstattung des Daytraders.


Wie viel Startkapital?

Wer Daytrader werden möchte, benötigt entsprechendes Startkapital. Die Höhe des Startkapitals ist nicht pauschal festgelegt. Wenn man die Kosten für Trading-Ausbildung und Literatur ausklammert, geht es vor allem darum, wie hoch das Tradingkonto kapitalisiert sein sollte.

Ich habe bereits erwähnt, dass ein Trader mit einem höheren Verlust rechnen muss. Skepsis ist geboten, wenn ein Broker oder Affiliate damit wirbt, dass lediglich 250 oder 500 Euro Startkapital ausreichen, um sofort mit dem Daytrading zu beginnen.

Mit diesen Beträgen lassen sich zwar die Mindestanforderungen zur Kontoeröffnung erfüllen, aber tatsächlich traden kann man mit so wenig Kapital kaum. Häufig wird hier getrickst, da einige Broker Mindestbeträge für Einzahlungen vorgeben. Doch diese haben wenig mit dem notwendigen Startkapital zu tun, das für den langfristigen Betrieb eines Kontos erforderlich ist.


Wie viel Startkapital sollte es sein?

Ein Beispiel: Möchte ein Daytrader im Forex-Trading tätig werden (z. B. EUR/USD), könnte eine mögliche Rechnung wie folgt aussehen: ...

Startkapital und Margin

Um erfolgreich im Daytrading tätig zu sein, sollte das Startkapital realistisch berechnet werden. Hier einige wichtige Punkte:

  • Marginkonten ermöglichen es einem Daytrader, mit einer Sicherheitshinterlegung einen Hebel zu nutzen. In Europa ist dieser durch ESMA und MiFid-Regelungen auf maximal 1:30 gedeckelt. Früher waren Hebel von 1:500 oder höher erlaubt, doch das ist heute nicht mehr möglich.
  • Die Handelsgröße eines vollen Lots liegt bei 100.000 Euro. Dafür ist eine Sicherheitshinterlegung von etwa 3.500 Euro notwendig.
  • Anfänger können stattdessen mit Mini-Lots (0,1 Lot) oder Micro-Lots (0,01 Lot) handeln. Das Micro-Lot ist die niedrigste Einheit und ideal für Einsteiger geeignet, da die Sicherheitshinterlegung dann nur 35 Euro beträgt (3.500 Euro geteilt durch 100).

Wie viel Startkapital ist notwendig?

Einige Berechnungen helfen, das notwendige Startkapital besser zu verstehen:

  1. Maximale Kontobelastung:
    In der Praxis sollte nie mehr als 50% des Kontos im Margin genutzt werden. Rein rechnerisch könnte man mit einem Startkapital von 70 Euro beginnen, doch das ist unrealistisch, da:

    • Viele Verlust-Trades in Folge vorkommen können.
    • Ein Daytrader pro Trade nicht mehr als 1% seines Kontos riskieren sollte.

    Beispielrechnung:

    • Für den EUR/USD liegt der maximale Verlust bei 35 Euro pro Trade (1% eines Kontos mit 3.500 Euro).
    • Somit sollte das Konto mindestens mit 3.500 Euro kapitalisiert sein.
  2. Pip-Kosten:

    • Am Beispiel EUR/USD kostet ein Pip derzeit etwa 8,73 Eurocent (1 USD / 1,1461 EUR).
    • Eine Margin von 35 Euro Verlust entspricht etwa 400 Pips (von 1,1461 EUR/USD auf 1,1061 EUR/USD).

    Diese Schwankung ist im Daytrading selten. Ein Stopp-Loss liegt üblicherweise 50–60 Pips entfernt, z. B. bei 1,1411 EUR/USD.

    • Der maximale Verlust beträgt somit rund 5 Euro pro Trade.

    Legt man die 1%-Regel zugrunde, wäre ein Startkapital von 500 Euro erforderlich.


Warum mehr Kapital sinnvoll ist

Für Anfänger ist es wichtig zu berücksichtigen, dass sie weitaus mehr Verlust-Trades als Gewinn-Trades haben werden. Diese Phase kann sich über viele Wochen oder Monate erstrecken. Aus diesem Grund sind 500 Euro Startkapital viel zu wenig – selbst wenn man ausschließlich Micro-Lots handelt.

Empfehlung: Ein Tradingkonto sollte so kapitalisiert sein, dass es auch längere Verlustphasen übersteht. Die genannten 3.500 Euro bieten dafür eine solide Basis.

Mindestens 2.000 Euro Lehrgeld

Ich empfehle Einsteigern, mindestens 2.000 Euro als Lehrgeld bereitzustellen, um mit dem Daytrading zu starten. Dieser Betrag sollte sofort als "sunk Costs" betrachtet werden. Das heißt: Das Geld ist gedanklich abgeschrieben und wird nicht anderweitig eingeplant. Es dient ausschließlich als "Spielgeld" für die Trading-Ausbildung.

Natürlich wäre es ideal, wenn das Kapital nach der Grundausbildung noch vorhanden ist. Doch gerade zu Beginn gilt: Wer dieses Geld nicht verlieren kann, sollte gar nicht erst mit dem Trading beginnen.

Ein Beispiel: Wenn das Tradingkonto auf 1.000 Euro schrumpft (bei Nutzung von Micro-Lots im Forex-Trading, wie z. B. EUR/USD), ist es höchste Zeit, die eigene Handelsstrategie zu überdenken.

Obwohl 2.000 Euro für Anfänger viel erscheinen, sind sie nur ein Einstieg. Wer später als hauptberuflicher Trader arbeiten möchte, benötigt weit mehr Kapital – mindestens 50.000 Euro. Weiter unten wird dies detaillierter erläutert.


Marktkenntnisse

Solide Marktkenntnisse sind eine Grundvoraussetzung für erfolgreiches Daytrading. Anfänger verfügen in der Regel nicht über diese Kenntnisse, sollten sich jedoch vor der Eröffnung eines Echtgeld-Kontos mit den Finanzmärkten vertraut machen. Zum Beispiel sollte ein angehender Trader erklären können, wie viel ein Pip bei der entsprechenden Kontraktgröße wert ist.

Fällt es schwer, den vorherigen Satz zu verstehen? Dann ist es noch zu früh für ein Echtgeld-Konto.

Zusätzlich sollten angehende Daytrader wissen:

  • Welche Marktbedingungen den Kurs des gehandelten Instruments beeinflussen.
  • Wann es zu starken Kursbewegungen kommen kann (z. B. durch Leitzinsentscheidungen).
  • Wie sich der Marktpreis bildet.

Gefestigte Psyche

Eine gefestigte Psyche ist neben Trading-Wissen einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Viele Menschen überschätzen sich und glauben, sie könnten ohne weiteres die emotionalen Anforderungen des Börsenhandels meistern.

Ein Daytrader muss in der Lage sein, emotionale Belastungen während eines Trades auszuhalten. Es ist kontraproduktiv, eine Position ständig zu beobachten oder impulsiv frühzeitig einzugreifen. Ein gefestigter Trader widersteht diesen Versuchungen.

Zusätzlich sollten Trader an sich selbst arbeiten und lernen, Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Wer von Natur aus misstrauisch ist oder ständig an sich zweifelt, wird Schwierigkeiten haben, eine funktionierende Strategie zu finden und konsequent umzusetzen.


Disziplin

Disziplin ist der Schlüssel zum Erfolg im Daytrading. Ein professioneller Trader strukturiert seinen Tag sorgfältig, verwaltet seine Positionen präzise und ordnet alles dem Trading-Erfolg unter.

Ein Beispiel: Erfolgreiches Daytrading erfordert die Nutzung bestimmter Tageszeiten. Zwischen 8 und 9 Uhr morgens ergeben sich häufig besonders gute Handelsmöglichkeiten, auf denen viele Intraday-Strategien basieren. Deshalb sollte ein Daytrader spätestens um 7:30 Uhr am Rechner sein, um sich vorzubereiten.

Die größte Herausforderung für Anfänger ist, ihre Verluste laufen zu lassen, während sie Gewinne zu früh mitnehmen. Disziplin hilft, sich an den Trading-Plan zu halten und Fehler zu vermeiden.


Klare Strategien

Ein Daytrader braucht eine klare Handelsstrategie, die alle Aspekte des Positionsmanagements abdeckt:

  • Setup
  • Zieldefinition
  • Positionseröffnung
  • Stop-Loss-Regelung
  • Teilverkäufe
  • Worst-Case-Szenarios
  • Beendigung des Trades

Die Strategie sollte so eindeutig definiert sein, dass sie keinen Raum für Interpretationen lässt. Wichtig ist, dass der Trader die Strategie ausgiebig testet und anwendet, bevor er sie im echten Markt nutzt.


Viel Übung

Der Erfolg im Daytrading beruht auf Übung und Routine. Während die theoretischen Grundlagen relativ einfach zu lernen sind, erfordert die routinierte Anwendung viel Zeit. Ein Daytrader muss in der Lage sein, ohne nachzudenken:

  • Einen Chart zu analysieren.
  • Trends zu erkennen.
  • Einstiegschancen zu identifizieren.
  • Den Trade gemäß der Strategie auszuführen.

Es ist wie das Erlernen des Fahrradfahrens oder Lesens: Mit genug Praxis wird es zu einer zweiten Natur. Nur durch intensive Übung wird aus einem Anfänger ein erfolgreicher Daytrader.

Rendite

Wie hoch ist die Rendite beim Daytrading? Diese Frage stellen sich viele Einsteiger, doch sie ist weder einfach zu beantworten noch zielführend. Trading ist keine klassische Kapitalanlage, sondern eine aktive Tätigkeit – ein Handwerk, dessen Erfolg von zahlreichen Faktoren wie Wissen, Erfahrung, Risikobereitschaft, investierter Zeit, Produktauswahl und den aktuellen Marktgegebenheiten abhängt.

Eine pauschale Renditeangabe ist daher nicht möglich. Sie ist ebenso individuell wie die Leistung eines Handwerkers oder Ingenieurs, die von Fähigkeiten, Arbeitsstunden und Spezialisierung abhängt. Dennoch ist der Wunsch nach Richtwerten verständlich.


Ein Beispiel aus der Praxis

Lars Erichsen, ein erfahrener Händler, erzielte in einem Jahr mit mehrtägigen Positionen eine durchschnittliche Rendite von 2 % pro Monat, was 26 % im Jahr entspricht. Zwischenzeitlich lag seine Performance sogar bei 31 %, bevor sie durch negative Monate sank. Dieses Beispiel zeigt, dass selbst erfahrene Händler Schwankungen und Verluste erleben.

Eine monatliche Rendite von 2–3 % mag für viele realistisch klingen, ist jedoch von diversen Faktoren abhängig:


Wissen und Erfahrung

Wissen ist eng mit der Rendite korreliert: Je mehr ein Trader weiß, desto mehr kann er verdienen. Anfänger kennen oft nur wenige Setups oder Strategien, während ein Profi viele weitere Optionen erkennt und nutzt.

  • Ein Anfänger entdeckt in einem Chart vielleicht 1–2 Setups, wo ein Profi 10 identifiziert.
  • Profis haben gelernt, ihre Strategien korrekt einzuschätzen und technisch einwandfreie Verlusttrades zu akzeptieren. Anfänger hingegen zweifeln oft an sich selbst und ihrer Strategie, was sie zum häufigen Wechsel zwischen Strategien verleitet.

Langfristig führt Erfahrung zu Sicherheit und besseren Ergebnissen. Doch man sollte nicht vergessen: Wissen macht nur etwa 10–20 % des Erfolgs aus. Der Rest basiert auf praktischer Erfahrung.


Risikobereitschaft

Die Höhe der Rendite ist direkt proportional zur Risikobereitschaft.
Ein erfahrener Trader mit einer Gewinnquote über 50 % und einem günstigen GV-Ratio (z. B. 3R) kann ein höheres Risiko pro Position eingehen als ein Anfänger mit einer Gewinnquote von 30 %.

  • Anfänger riskieren oft 1–2 % ihres Portfolios pro Trade.
  • Fortgeschrittene Trader können bis zu 5 % riskieren, was jedoch auch schnell zu größeren Verlusten führen kann.

Die Wahl des Risikoprofils sollte durch die Strategie, die persönliche Leistung und den bisherigen Track-Record bestimmt werden.


Produktwahl

Die Rendite hängt stark von der Wahl der Produkte ab:

  • Viele Daytrader bevorzugen CFDs, Zertifikate oder andere Derivate mit Hebel, die unterschiedliche Risiken und Chancen bieten.
  • Volatilität spielt eine entscheidende Rolle: Märkte wie der DAX bieten oft mehr Schwankungen als weniger volatile Märkte wie Gold oder EUR/USD.

Erfahrene Trader konzentrieren sich oft auf einen kleinen "Warenkorb" an Produkten, die sie gut kennen und regelmäßig handeln.


Parallele Trades

Die Rendite kann durch parallele Positionen gesteigert werden, erfordert aber mehr Erfahrung und Konzentration. Ein Anfänger sollte sich zunächst auf einen Markt und eine Position beschränken, bevor er mehrere Märkte gleichzeitig handelt. Fortgeschrittene Trader können ihre Strategien auf mehrere Märkte anwenden, was die Rendite potenziell erhöht.


Marktgegebenheiten

Die Rendite wird auch von den Marktgegebenheiten beeinflusst. In einem klaren Bullen- oder Bärenmarkt fällt das Traden oft leichter als in einer Seitwärtsphase.

Anfänger neigen dazu, in die "Aktivitätsfalle" zu tappen, und handeln auch dann, wenn der Markt keine klaren Gelegenheiten bietet. Profis dagegen erkennen ungünstige Bedingungen und pausieren, um Verluste zu vermeiden.


Einkommen

Kann man vom Trading leben? Ja, das ist möglich – aber nur unter den richtigen Voraussetzungen. Der Übergang vom Nebenberuflichen zum Hauptberuflichen Traden erfordert fundiertes Wissen, Erfahrung und ein ausreichend großes Trading-Konto.


Nebenberuflich traden

Nebenberufliches Trading ist für viele der ideale Einstieg in die Selbstständigkeit. Es bietet die Möglichkeit, die Sicherheit eines geregelten Einkommens mit der Freiheit und den Chancen des Tradings zu kombinieren. Besonders für berufstätige Hobby-Trader ist dies ein praktikabler Ansatz, da es erlaubt, sich Schritt für Schritt in die Welt des Börsenhandels einzuarbeiten, ohne von Anfang an den finanziellen Druck eines hauptberuflichen Traders zu spüren.

Ein großer Vorteil des nebenberuflichen Tradings liegt in der Flexibilität der Strategien. Während ein hauptberuflicher Daytrader oft auf kurzfristige Intraday-Strategien angewiesen ist, kann sich ein nebenberuflicher Trader auf mittelfristige Ansätze wie das Swing-Trading konzentrieren. Diese Strategien erfordern weniger zeitintensive Marktüberwachung und können auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten umgesetzt werden.

Ein bemerkenswertes Beispiel für erfolgreiches nebenberufliches Trading ist Nicolas Darvas. Während er als Tänzer auf dem asiatischen Kontinent tourte, erzielte er beeindruckende Erfolge an der New Yorker Börse. Seine Erfahrungen und Methoden, insbesondere sein berühmtes "Darvas-Box"-System, zeigen, dass es durchaus möglich ist, ohne ständige Marktpräsenz profitabel zu handeln. Sein Ansatz macht deutlich, dass Disziplin, eine klare Handelsstrategie und die richtige Produktwahl auch neben einer regulären Tätigkeit zu großem Erfolg führen können.

Ein weiterer Vorteil des nebenberuflichen Tradings ist die geringere psychische Belastung. Da das Haupteinkommen durch die reguläre Arbeit gedeckt ist, muss der Trader sich keine Sorgen über Verluste machen, die seinen Lebensunterhalt gefährden könnten. Zudem entfallen finanzielle Stressfaktoren wie die Verpflichtung, aus dem Trading-Konto Beiträge zur Krankenversicherung oder Altersvorsorge zu zahlen. Diese Sicherheit ermöglicht es, mit mehr Ruhe und Bedacht zu handeln – Faktoren, die sich positiv auf die Handelsergebnisse auswirken können.

Darüber hinaus kann das nebenberufliche Trading als eine Art "Testphase" betrachtet werden, in der ein Trader herausfinden kann, welche Art von Handel ihm am meisten liegt. Viele stellen in dieser Phase fest, dass sie besser für langfristige Ansätze wie das Swing-Trading oder Positionstrading geeignet sind, die auch über mehrere Tage oder Wochen hinweg durchgeführt werden können.

Auch die Größe des Trading-Kontos spielt eine wichtige Rolle. Während kleinere Gewinne aus nebenberuflichem Trading ein willkommenes Zusatzeinkommen darstellen, wäre ein ausreichend großes Konto notwendig, um allein vom Trading zu leben und alle laufenden Kosten zu decken.

Insofern kann das nebenberufliche Trading auch genutzt werden, um das Konto langsam aufzubauen und die Grundlagen für eine mögliche hauptberufliche Tätigkeit als Trader zu schaffen.

Hauptberuflich traden

Hauptberufliches Trading erfordert eine große psychische Belastbarkeit. Im Gegensatz zu Angestellten oder Selbstständigen, die nach erbrachter Leistung sicher bezahlt werden, weiß ein Trader nicht, ob er am Ende eines Tages Gewinn erzielt oder sogar Verlust macht.

Dies erfordert Disziplin und das Verständnis, dass mehr Arbeitszeit nicht automatisch zu höheren Gewinnen führt. Tatsächlich verdienen einige Trader, die weniger Zeit aufwenden, mehr.

Beispielrechnung für hauptberuflich selbständige Trader

Um als hauptberuflicher Daytrader erfolgreich zu sein, benötigt man eine klare Vorstellung von den finanziellen Anforderungen und Verpflichtungen. Nachfolgend eine Beispielrechnung, die zeigt, welches Kapital notwendig ist, um ein realistisches Einkommen zu erzielen.


Ausgangslage

Angenommen, der angehende Trader hat eine kleine Familie, wohnt zur Miete und ist Alleinverdiener. Sein Ziel ist es, nach Abzug aller laufenden Verpflichtungen etwa 2.000 Euro monatlich für Lebenshaltung, Anschaffungen, Urlaub und private Altersvorsorge übrig zu haben.


Berechnung der monatlichen Auszahlung

  1. Lebenshaltungskosten:
    Neben den 2.000 Euro verbleibendem Budget nehmen wir an, dass Miete und Mietnebenkosten für eine 100–110 qm große Wohnung in einem Ballungsgebiet ca. 1.500 Euro brutto betragen.

    • Gesamtauszahlung: 3.500 Euro pro Monat.
  2. Steuern:
    Bei einem verheirateten Verdiener liegt der Durchschnittssteuersatz bei 16 %, was für ein zu versteuerndes Einkommen von 50.000 Euro etwa 8.000 Euro Steuern jährlich ergibt.

    • Berechnung:
      ( 42.000 \, \text{Euro} \, / \, (1 - 0,16) = 50.000 \, \text{Euro Gewinn.} )
  3. Krankenversicherung & Altersvorsorge:
    Eine private Krankenversicherung für eine vierköpfige Familie kostet ca. 1.000 Euro monatlich. Zusätzlich sollte man mindestens 1.000 Euro monatlich in die Altersvorsorge investieren, z. B. in einen Rürup-Vertrag.

    • Jahresbedarf: 12.000 Euro Krankenversicherung + 12.000 Euro Altersvorsorge = 24.000 Euro.
  4. Betriebskosten:
    Ein professioneller Trader benötigt Equipment, Weiterbildung und möglicherweise ein Büro. Wir kalkulieren:

    • 500 Euro pro Jahr für Hardware (PC, Monitore).
    • 400 Euro pro Monat für ein kleines Büro.
    • 1.000 Euro jährlich für Weiterbildung.
    • 3.500 Euro jährlich für einen Steuerberater.
    • Betriebskosten gesamt: 10.000 Euro jährlich.

Jahresbedarf

Die gesamten Jahreskosten betragen:

  • 50.000 Euro Gewinn + 24.000 Euro für Kranken- und Altersvorsorge + 10.000 Euro Betriebskosten = 84.000 Euro.
    Das entspricht einem monatlichen Kapitalbedarf von 7.000 Euro.

Notwendiges Trading-Konto

Um monatlich 7.000 Euro zu erwirtschaften und das Konto langfristig stabil zu halten, benötigt der Trader eine angemessene Kapitalbasis. Gehen wir von einer realistischen Monatsrendite von 2,5 % aus:

  • *7.000 Euro / 2,5 % 100 = 280.000 Euro.**

Ein Konto von knapp 300.000 Euro ist also notwendig, um das angestrebte Einkommen zu generieren.


Weitere Überlegungen

  1. Psychische Belastung:
    Es ist eine enorme Umstellung, ein Konto dieser Größe zu handeln. Verluste von z. B. -6.000 Euro für einen einzelnen Trade entsprechen zwar nur 2 % des Gesamtwerts, können jedoch emotional belastend sein. Ein Anfänger sollte sich darauf vorbereiten, diese Zahlen rational zu betrachten.

  2. Jüngere oder alleinstehende Trader:
    Ein junger, alleinstehender Trader könnte mit geringeren monatlichen Auszahlungen planen, z. B. 1.500 Euro. In diesem Fall wäre ein Trading-Konto von etwa 60.000 Euro bei einer 2,5 %-Rendite ausreichend.

  3. Nebenberufliches Trading:
    Wer mit weniger Kapital startet, sollte erwägen, nebenberuflich zu traden. Dies reduziert den finanziellen Druck erheblich und bietet Zeit, ein größeres Konto aufzubauen.

  4. Fremdkapital:
    Talentierte Trader ohne Eigenkapital können bei Prop-Trading-Firmen vorstellig werden, die ihnen Kapital gegen Gewinnbeteiligung zur Verfügung stellen. Allerdings ist dies für private Trader oft schwierig zu realisieren.

  5. Hebelprodukte:
    Produkte wie Futures oder CFDs bieten durch ihren Leverage Möglichkeiten, mit geringeren Sicherheiten zu arbeiten. Diese Optionen erfordern jedoch fundierte Kenntnisse und ein sorgfältiges Risikomanagement.


Warum hat (Day-)Trading einen schlechten Ruf?

Trading, insbesondere Daytrading, wird oft kritisch gesehen. Die Gründe dafür sind vielfältig: gesellschaftliche Vorurteile, die emotionale Belastung des Tradings, die Vielzahl unseriöser Anbieter und unrealistische Erwartungen. Gleichzeitig ist das Trading eine anspruchsvolle Tätigkeit, die Selbstdisziplin, fundiertes Wissen und emotionale Kontrolle erfordert. In mehreren Teilen beleuchten wir die Faktoren, die zu diesem schlechten Ruf führen.


Arbeitsplatz-Zocker, Glücksspieler, unsoziale Turbo-Kapitalisten, Gesellschafts-Schmarotzer

Trader werden oft als geldgierige Spekulanten dargestellt, die ohne gesellschaftlichen Beitrag leben. In geselligen Runden oder öffentlichen Debatten heißt es häufig:

  • Sie destabilisieren Währungen.
  • Sie seien verantwortlich für Finanzkrisen und Rezessionen.
  • Sie zocken Geld ab, ohne Werte zu schaffen.

Dieses Bild entsteht, weil die Mehrheit der Menschen keinen Bezug zu den Finanzmärkten hat. Professionelle Trader machen nur einen kleinen Teil der Gesellschaft aus und bleiben oft unverstanden.

Gesellschaftliche Unwissenheit

In Deutschland haben weniger als 10 % der Bevölkerung direkten Kontakt zum Börsenhandel. Viele sehen in Trading nichts anderes als Glücksspiel oder Zockerei. Dabei wird oft vergessen, dass Trading analytische Fähigkeiten, Disziplin und ein klares Verständnis der Märkte erfordert.

Politische Feindbilder

Politische Narrative und die mediale Darstellung verstärken das negative Bild. Trader werden als Turbo-Kapitalisten dargestellt, die angeblich ganze Volkswirtschaften destabilisieren. Diskussionen über Finanzkrisen, Arbeitsplatzverluste und soziale Ungleichheit nehmen Trader oft als Sündenböcke ins Visier.


Nepper, Schlepper, Bauernfänger

Ein bedeutender Grund für den schlechten Ruf des Tradings ist die Präsenz unseriöser Anbieter. Diese nutzen Gier und Unwissenheit, um gutgläubige Anfänger zu ködern. Versprechen wie:

  • "Eröffne ein Konto und verdiene Millionen!"
  • "Abonniere meinen Signal-Dienst für nur 997 Euro pro Woche und werde reich!"

Diese Marketingstrategien sind emotional aufgeladen und zielen auf Anfänger ab, die schnell reich werden wollen, ohne die Risiken oder die Komplexität des Tradings zu verstehen.

Gesellschaftliche Reaktion auf Betrug

Die Finanzbranche ist sensibel: Jeder Betrugsfall wird von der Öffentlichkeit kritisch beobachtet und als Beweis für die generelle Unmoral der Branche gesehen. Während es in jeder Branche schwarze Schafe gibt, ist der Schaden im Finanzwesen aufgrund der großen Reichweite solcher Vorfälle besonders hoch.

Politische Regulierung

Regulierungsbehörden wie BaFin oder ESMA reagieren auf solche Missstände mit strengen Maßnahmen. Ziel ist es, das Vertrauen in die Märkte zu sichern. Gesetzespakete wie MiFid II sollen Transparenz schaffen, werden aber oft als übervorsichtig wahrgenommen. Die Botschaft bleibt: Trader sind potenzielle Risiken für die Gesellschaft.


Alle verlieren am Anfang

Ein weiteres Vorurteil, das den Ruf des Tradings prägt, ist die hohe Abbruchquote unter Anfängern. Viele starten mit falschen Erwartungen:

  • "Mit Daytrading wird man schnell Millionär."
  • "Man braucht nur ein Konto, und das Geld kommt von selbst."

Realitätsschock

Sobald die Realität eintritt, ändern sich die Perspektiven schnell. Anfänger, die ohne Fachwissen und mit unrealistischen Erwartungen starten, verlieren oft Geld. Wer in einem Bullenmarkt beginnt, glaubt, die Gewinne seien ein Ergebnis der eigenen Fähigkeiten – bis die Marktbedingungen sich ändern und Verluste auftreten.

Schuldzuweisungen

Statt die eigenen Fehler einzugestehen, geben viele Einsteiger dem Markt, den Brokern oder einer "unsichtbaren Übermacht" die Schuld. Diese Haltung schützt das eigene Ego, führt aber dazu, dass viele das Handtuch werfen und behaupten:

  • "Trading ist nur Abzocke!"
  • "Das funktioniert nicht, ich habe es selbst ausprobiert."

Nur wenige ziehen die richtigen Schlüsse und erkennen, dass sie selbst für ihre Fehler verantwortlich sind. Dieser geringe Anteil an Selbstreflexion trägt dazu bei, dass das Daytrading von vielen als unpraktikabel abgestempelt wird.


Emotionale Belastung

Der emotionale Druck im Daytrading ist nicht zu unterschätzen. Für viele Anfänger wird die ständige Konfrontation mit Verlusten und die Anspannung bei jedem Trade zur großen Herausforderung. Der tägliche Wechsel zwischen Angst und Gier belastet die Psyche enorm.

Der Mythos vom Haifischbecken

Viele vergleichen die Märkte mit einem Haifischbecken, in dem nur die Stärksten überleben. Die Realität ist komplexer: Die Börse ist emotionslos und bestraft Fehler ohne Rücksicht auf persönliche Gefühle. Diese Erkenntnis erfordert mentale Stärke und die Fähigkeit, sich von Emotionen zu lösen.

Die Achterbahn der Gefühle

Anfänger erleben oft eine emotionale Achterbahn:

  • Freude über Gewinne.
  • Frust über Verluste.
  • Zweifel an der eigenen Strategie.

Viele werfen das Handtuch, weil sie die Belastung nicht länger ertragen können. Diese "Aussteiger" verstärken den schlechten Ruf, indem sie ihre negativen Erfahrungen publik machen.


Mindset im Trading

Das richtige Mindset ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg im Trading. Es unterscheidet sich grundlegend von der Denkweise, die in den meisten Lebensbereichen gefördert wird. Während viele Menschen im Laufe ihres Lebens ein statisches und sicheres Weltbild aufbauen, erfordert das Trading genau das Gegenteil: Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Disziplin.


Die Herausforderung der Veränderung

Als Menschen neigen wir dazu, nach Beständigkeit und Sicherheit zu streben. Unsere Überzeugungen und Verhaltensweisen entwickeln sich auf Basis von Erfahrungen und werden selten hinterfragt. Im Trading jedoch ist diese Denkweise kontraproduktiv:

  • Fühle dich wohl mit Risiko:
    Trading bedeutet, ständig Risiken einzugehen. Ein Trader muss lernen, diese Risiken objektiv zu bewerten und emotionale Unsicherheiten zu akzeptieren. Für viele ist das eine ungewohnte, aber essenzielle Fähigkeit.

  • Passe Dich schnell an:
    Märkte verändern sich oft unerwartet. Ein erfolgreicher Trader muss bereit sein, bestehende Überzeugungen zu hinterfragen und seine Strategien anzupassen. Das bedeutet, die eigene Analyse ständig zu überprüfen und Fehler einzugestehen.

  • Bleibe diszipliniert:
    Disziplin ist der Schlüssel im Trading. Emotionale Entscheidungen können fatale Folgen haben. Erfolgreiche Trader folgen klar definierten Regeln für Positionsmanagement, Risikomanagement und Geldmanagement, ohne Abstriche zu machen.


Die soziale Isolation des Traders

Das Mindset eines Traders unterscheidet sich stark von dem der meisten Menschen. Diese Differenzen führen oft zu Missverständnissen:

  • Disziplin vs. Flexibilität:
    Ein Trader muss diszipliniert genug sein, seine Strategien konsequent umzusetzen, und gleichzeitig flexibel genug bleiben, sie bei Bedarf zu ändern. Diese scheinbaren Gegensätze werden von außen oft nicht verstanden.

  • Emotionale Abgeklärtheit:
    Erfolgreiche Trader bleiben ruhig – sowohl bei Gewinnen als auch bei Verlusten. Diese emotionale Abgeklärtheit wird in sozialen Kontexten häufig als "unterkühlt" oder "abgehoben" wahrgenommen.

  • Veränderung des Charakters:
    Wer seinen Charakter an die Anforderungen des Tradings anpasst, wird oft skeptisch betrachtet. Freunde oder Familie könnten sagen, man sei nicht mehr derselbe oder handle unsozial. Doch diese Veränderung ist ein notwendiger Teil des Erfolgs.


Vorhersagen

Ein weiteres Problem, das den Ruf des Tradings belastet, ist der Umgang mit Vorhersagen. Besonders Crash-Propheten oder Anbieter von Börsenbriefen tragen zur Skepsis bei.

Die Rolle der Crash-Propheten

Crash-Propheten und sogenannte Doomsday-Experten verdienen ihr Geld damit, mögliche Szenarien zu beschreiben. Dabei betonen sie häufig extreme Fälle wie Marktcrashs oder Hyperinflationen. Diese Vorhersagen sind zwar oft fundiert, treffen aber nicht immer ein – zumindest nicht in der Form, wie sie präsentiert werden.

  • Öffentliche Wahrnehmung:
    Viele Zuhörer nehmen diese Aussagen als absolute Wahrheit wahr. Bleibt die Katastrophe aus oder verzögert sich, entsteht Frustration. Dies führt zu Anschuldigungen und einem generellen Misstrauen gegenüber der Finanzbranche.

  • Unrealistische Erwartungen:
    Ähnlich verhält es sich mit Börsenbriefen oder Signaldiensten. Auch hier erwarten Kunden oft eine Trefferquote von 100 %. Das ist jedoch weder möglich noch realistisch. Wenn Trades schiefgehen, wird der Anbieter schnell als unseriös abgestempelt.


Die Verantwortung der Trader

Ein Trader muss lernen, Vorhersagen kritisch zu hinterfragen und sie in den richtigen Kontext zu setzen:

  • Vorhersagen sind keine Garantien:
    Eine fundierte Prognose ist immer nur eine mögliche Variante der Zukunft. Kein Marktanalyst kann mit Sicherheit sagen, wie sich die Märkte entwickeln werden.

  • Eigene Verantwortung:
    Letztendlich liegt es am Trader, diese Informationen in die eigene Analyse zu integrieren und fundierte Entscheidungen zu treffen.


Trading-Produkte

Kommen wir vom Allgemeinen in die Praxis: Welche Produkte eigenen sich denn besonders gut für kurzfristiges Trading? Und worauf muss man bei den Produkten achten? Im Folgenden werden interessante Produkte fürs Daytrading betrachtet und anhand entscheidender Kriterien nach ihrer Tauglichkeit bewertet. Für die Vergleichbarkeit werden Punkte von 1 bis 5 vergeben, wobei 1 immer als "sehr schlecht" bewertet wird, und 5 als "sehr gut". Je mehr Punkte bei einem Punkt vergeben werden, desto besser ist die Nutzbarkeit fürs Daytrading, bzw. kurzfristige Trading.

Einige Punkte sind von weiteren Faktoren abhängig, etwa die durchschnittliche Positionsgröße, und Beschaffenheit des Produkts. Es wird in der Erklärung darauf eingegangen, jedoch ist allein dadurch bereits eine Subjektivität in der Bewertung, die es zu beachten gilt!

Folgende Kriterien werden hier betrachtet:

  • Marktzugang – Wie leicht oder schwer ist es, sich einen Zugang zum entsprechenden Produkt zu verschaffen? Muss man hohe Hürden meistern, oder ist dieses Produkt für (nahezu Jedermann) handelbar? Je schwieriger es ist, eine Handelsfreigabe zu bekommen, desto weniger Punkte werden vergeben.
  • Order- und Finanzierungkosten – Wie hoch sind die Kosten für die Nutzung des Instruments? Hier werden bei einigen Instrumenten Ordergebühren fällig, bei Margin-Produkten sind auch Finanzierungskosten üblich. Auch der "Spread", also die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs werden hier berücksichtigt. Je höher die Kosten sind, desto weniger Punkte werden vergeben.
  • Ordermöglichkeit – Wie schnell kann eine Position geöffnet und geschlossen werden? Wie viele Klicks braucht es, welche Eingaben müssen mindestens getätigt werden? Gerade beim schnellen Handel sind diese Faktoren wichtig. Je schneller ein Trade geöffnet und geschlossen werden kann, desto mehr Punkte gibt es.
  • Produktliquidität – Wie oft wird das Produkt gehandelt und wie lange dauert die tatsächliche Ausführung einer Order? Für schnelles Trading ist es unbedingt notwendig, immer den richtigen Gegenpart zu finden: der Verkäufer braucht einen Käufer, und der Käufer braucht einen Verkäufer. Je schneller hier beide zusammenfinden, desto besser ist das Produkt fürs kurzfristige Trading.
  • Skalierbarkeit – Wer professionelles Trading betreiben will und irgendwann auch davon leben möchte, der kann nicht auf kleinen Märkten handeln. Er braucht einen Markt, in dem er möglichst viel Wachstumsspielraum hat. Je weiter der Trader seine anfängliche Micro-Position ohne Einschränkungen, Marktbeeinflussung oder Zusatzaufwand vergrößern kann, desto mehr Punkte gibt es in dieser Kategorie. Außerdem ist es wichtig, wie klein eine minimale Position gestückelt werden kann.
  • Kapitalbedarf – Dieser Punkt sollte nicht unbeachtet bleiben. Er gliedert sich in zwei Bereiche: die notwendige Mindest-Kontogröße, andererseits die Hebelbarkeit des Produkts. Auch wenn man beim zweiten Punkt durchaus konträre Ansichten haben kann. Doch in der Regel ist es für einen professionellen Trader von Vorteil, einen Margin-Hebel zu nutzen, um mit weniger Eigenkapital eine größere Position zu bewegen. Das bedeutet, dass z.B. ein Forex-Trader für eine 100.000 Dollar große Position lediglich ein Kapital von ca. 3.500 Euro aufbringen muss. Eine Übertreibung hier ist im europäischen Wirtschaftsraum kaum noch möglich, da es gesetzliche Obergrenzen gibt (bei Aktien CFDs z.B. 1:5, bei Forex-Paaren maximal 1:30, Stand Januar 2019).

Aktien

Kurzfristiges Trading mit Aktien ist vermutlich die erste Möglichkeit, die den meisten Anfängern einfällt. Tatsächlich ist es eines der beliebtesten und am häufigsten genutzten Vehikeln, um kurz- und langfristig am Kapitalmarkt investiert zu sein.

Marktzugang – 4 Punkte

Aktien sind im Vergleich zu anderen Trading-Produkten leicht handelbar. Einerseits gibt es unzählige gute Broker, die Depotkonten anbieten, andererseits kann eigentlich jeder ein Konto eröffnen.

Die einzige Hürde bei der Kontoeröffnung liegt bei der Wahl der Risikoklasse. Hier kann man in seiner Trading-Tätigkeit durchaus leicht behindert werden: Die erste Risikoklasse, in welcher es einem erlaubt ist Aktien zu handeln, ist Risikoklasse C. Hier sind die Werte jedoch auf nationale Index-Aktien, sowie einige europäische Aktien aus den Indizes EURO-STOXX 50, DAX 30, HDAX und MDAX begrenzt. Viel Auswahl gibt es dort nicht.

Also sollte man mindestens für die Risikoklasse D freigeschaltet sein, damit auch ausländische Aktien handelbar sind. Für ausländische Nebenwerte ist mindestens die Risikoklasse E zu wählen.

Da ein Anfänger für diese Klassen nicht ohne Weiteres freigeschaltet wird, gibt es einen Punkt Abzug.

Zudem gibt es zu beachten, dass ein Konto z.B. in der USA anderen Gesetzen folgt, und Daytrader hier speziellen Bedingungen folgen müssen, damit sie nicht in ein in Amerika für Kleinanleger verbotene "Daytrading-Pattern" geraten. Kommt es dazu, wird das gesamte Kapital des Kontos für 90 Tage eingefroren, bei mehrfacher Nicht-Beachtung darf der Trader nie wieder an amerikanische Börsen handeln.

Order- und Finanzierungskosten – 5 Punkte

Die Orderkosten bei Aktien sind sehr transparent und bei den meisten Konten sehr verständlich. Gerade bei Online-Brokern haben sich für Privatkunden sogenannte Flat-Fees eingebürgert. Jede Order bis zu einem Broker-abhängigen Betrag von bis ca. 20.000 Euro wird mit einem festen Preis durchgeführt. Vor einige Jahren waren noch geringe Prozentsätze vom Odervolumen üblicher. Bei institutionellen Tradern gilt dies auch weiterhin. Auch Mischformen (= Grundgebühr, plus Positionsgrößenabhängige Gebühren) sind bei Privatanlegern zu finden.

Die günstigsten Orderkosten liegen bei ca. 4 Euro plus eine von Börse und Ordervolumen abhängigen Gebühr. Andere Broker nehmen pauschal bis zu 20 Euro für einen Transaktion. Für kurzfristiges Daytrading ist eine möglichst niedrige Ordergebühr wichtig.

Wer mit einer Ordergröße von ca. 10.000 Euro rechnet, sollte mit ca. 6 bis 10 Euro pro Transaktion rechnen. Haltekosten gibt es bei Aktien nicht.

Bedingt durch den steigenden Wettbewerb verändert sich in diesem Bereich viel. Derzeit vermarktet der Börsenbetreiber Lang und Schwarz eine neue Plattform, auf welcher Aktien für nur noch 1 Euro handelbar sind.

Ordermöglichkeit – 2 Punkte

Hier zeigt sich eine große Schwäche von Aktien. Denn auch wenn es relativ einfach ist, mit dem Aktienhandel zu starten, die Ordermasken sind nicht darauf ausgelegt, häufige Transaktionen in möglichst kurzer Zeit durchzuführen. Das Produkt ist für Anleger konzipiert. Bis die Webseite mit den Eingabemöglichkeiten geöffnet und ausgefüllt und die Order-Art (Buy, Sell, Stopp, Limit, OCO, usw.) gewählt worden ist, kann sich ein Kurs bereits wieder ganz anders bewegt haben.

Zudem sind bei vielen Brokern keine Echtzeit-Daten verfügbar, sie sind um 15 Minuten oder länger versetzt. Ein kurzfristig orientierter Daytrader kann also gar nicht so schnell reagieren, wie er eigentlich müsste. Bewegt man sich in Haltezeiten von zwei bis fünf oder noch mehr Tagen, relativiert sich das Timing-Problem entsprechend.

Produktliquidität – 3 Punkte

Da Aktien von sehr vielen Marktteilnehmern ständig gehandelt werden, ist eine sehr gute Liquidität gegeben. Allerdings muss hier differenziert werden: Denn nicht jede Aktie hat logischerweise dieselbe Liquidität.

Während Wertpapiere von großen Firmen und Index-Mitgliedern über den Tag hinweg exzessiv gehandelt werden, können Penny-Stocks (Aktien mit einem Wert unter ca. 2,50 Euro oder Dollar pro Anteil) oder unbekannteren Nebenwerten äußerst illiquide sein. Da ich für die Bewertung alle Aktien heranziehe, muss für dieses Segment ein Punkt abgezogen werden.

Im Vergleich zu anderen Trading-Produkten sind Aktien durch die Notwendigkeit eines passenden Counter-Parts sehr abhängig vom Markt (ein Verkäufer braucht einen Käufer und umgekehrt). Deswegen gibt es insgesamt nur drei Punkte für die Liquidität.

Skalierbarkeit – 3 Punkte

Auch im Bereich der Skalierbarkeit sind dem Trading gewisse Grenzen gesetzt. Kritikpunkte bei Aktien liegen vor allem auf der Unterseite: Die Teilung eines Aktienanteils ist nicht möglich. Möchte man eine Apple-Aktie kaufen, müssen dafür $ 150 bezahlen. Bei Amazon über $ 1.500. Man kann keine halbe oder nur 0,1 Anteile kaufen. Somit ist das Mindest-Ordervolumen auf den Preis der Aktie begrenzt.

Die nächste größere Einheit ist zwei. Bei der Amazon-Aktie muss dann also eine Position von mindestens $ 3.000 eingeplant werden. Dadurch leidet die Anpassbarkeit entsprechend, sofern man versucht das Risiko seines (kleinen) Depots auf einen fixen Betrag zu begrenzen. Die fehlende Stückelbarkeit ist damit ein Minuspunkt.

Dazu kommt, dass die Orderkosten fix sind, und dadurch das kurzfristige Trading mit kleineren Positionen immer mehr Fixkosten benötigt. Soll z.B. eine Position von 200 Euro aufgenommen werden, liegen die Transaktionskosten für Kauf UND Verkauf bei rund 6% (Annahme: 6 Euro pro Transaktion = 12 Euro "round turn"). Mit einem ungehebelten Produkt wie einer Aktie lässt sich hier nicht gewinnbringend handeln. Eine Position macht erst ab 1.000 Euro richtig Sinn (= 1,2%), besser sind Transaktionskosten von 0,5% oder weniger. Was eine Mindestpositionsgröße von 2.500 Euro bedeuten würde.

Deswegen gibt es auch dafür einen Minuspunkt in der Skalierbarkeit.

Nach oben ist man hingegen faktisch nicht begrenzt. Theoretisch natürlich schon, da es genügend Gegenhändler geben muss, welche die eigene Position traden, und keine unendlich große Position in Sekundenschnelle durchgehandelt wird. Vor allem die großen Marktteilnehmer sind deswegen im Bereich der Aktien etwas behindert.

Doch der kleine und mittelgroße Trader, der keine sechs- oder siebenstelligen Positionen aufbaut, ist fernab von diesen Problemen. Deswegen wird hierfür auch kein Punkt abgezogen.

Kapitalbedarf – 2 Punkte

Die Aktie ist im Vergleich zu den meisten anderen Produkten die vermutlich kapitalintensivste. Beachtet man die Probleme aus dem vorigen Punkt, wird der niedrige Punktestand schnell klar: allein für eine einzige Position werden schon mindestens 2.500 Euro benötigt, besser noch 5.000 Euro oder mehr.

Um KURZFRISTIG mit Aktien Trading zu betreiben, muss das Konto sehr groß sein. Unter 20.000 Euro ist ein vernünftiges Handeln fast unmöglich, ein Anfänger müsste besser mindestens 50.000 Euro oder mehr "Spielgeld" mitbringen.

Der zweite wichtige Punkt ist die nicht vorhandene Hebelwirkung. Ein Basis-Depotkonto stellt keinen sogenannten Leverage zur Verfügung. Einige Profi-Broker, wie Interactive Brokers, bieten zwar ein Margin-Konto an, doch über einen Hebel von maximal 1:2 geht das Konto faktisch nicht hinaus. Daytrading kann aber mit einem großen Konto (unbedingt über $ 25.000) sogar bis zu maximal 1:4 gehebelt werden. Voraussetzung ist hier die Schließung der Positionen am selben Tag, da über Nacht ein Hebel von 1:2 benötigt wird.

Zertifikate

Fürs Daytrading sind (Hebel-)Zertifikate sehr gut geeignet. Entsprechend beliebt sind Optionsscheine, Knock-Outs, Turbos, Waves und Faktor-Zertifikate. Diese Produkte sind sogenannte Derivate, sie bilden nur einen Basiswert ab, und gibt es für sehr viele unterschiedliche Aktien, Indizes und Rohstoffe.

Jedes der Produkte hat eigene Eigenschaften in ihrer Beschaffenheit, und wer sie für sein Trading nutzen möchte, der sollte sich vorher noch einmal ganz genau darüber schlau machen, welches Zertifikat wie genau aufgebaut ist.

In der Regel gibt es LONG und SHORT-Zertifikate, wodurch man beim Trading in beide Richtungen profitieren kann. Außerdem hat es immer einen Basispreis, auf den es aufgesetzt ist. Dieser ist sozusagen ein Fixpunkt, von dem aus dann die Kursentwicklung nahezu 1 zu 1 mitgemacht kann.

Beispiel: Der DAX steht bei 11.000 Punkten. Ein LONG-Zertifikat hat einen Basispreis von 10.000. Die Differenz sind 1.000 Punkte (11.000 minus 10.000). Liegt das Bezugsverhältnis bei 1, müsste ein Daytrader 1.000 € pro Anteilsschein bezahlen. (Da das Bezugsverhältnis jedoch oft bei 0,1 oder 0,01 liegt, wäre der Preis pro Anteil bei 100 €, bzw. 10 €). Steigt der DAX nun um rund 9,1 Prozent auf 12.000 Punkte, verdoppelt sich die Differenz auf 2.000 Punkte. Das Zertifikat hat nun einen Preis von 2.000 € (respektive 200 €, bzw. 20 €). Der Gewinn liegt bei 100 Prozent, während sich der Kurs um 9 Prozent bewegt hat. Hier spricht man von einem "Hebel von 11", da die Zertifikatentwicklung elf Mal höher ist, als die Wertentwicklung des Underlyings.

Die meisten Produkte haben ebenfalls ein "Knock-Out"-Level. An diesem Punkt verfällt der Wert des Scheins, sobald der Basiswert ihn berührt. Dann verfällt das Zertifikat wertlos und ohne Entschädigung. Das Geld ist weg.

Aus diesem Grund haben diese Derivate keinen guten Ruf. Andererseits ist das auch ihr größter Vorteil.

Marktzugang – 3 Punkte

Zertifikate werden direkt durch Banken ausgegeben und können dank ISIN/WKN über ein normales Depotkonto gehandelt werden. Soweit gleicht der Schritt hier demjenigen aus dem Abschnitt "Aktien". Doch um mit Zertifikaten handeln zu dürfen, muss sich ein Trader unbedingt in die Risikoklasse E = Hochspekulativ einordnen. Darunter ist man für jegliches Vehikel derart gesperrt.

Deswegen gibt es hier nur zwei Punkte: Man braucht bereits Erfahrungen, und das Verbot bei einer Risikoklasse von D oder darunter macht die Zertifikate für den Trading-Lehrling anfangs unerreichbar. Das ist auch gut und richtig, denn hier wird vor allem durch Laien sehr viel Geld verloren.

Eigentlich müsste sogar ein weiterer Punkt hierfür abgezogen werden. Doch da der Auskunftsbogen nach § 31 (5) Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) auf Eigenangaben beruht, und ein Neukunde es selbst nach bestem Wissen und Gewissen ausfüllt, kann er theoretisch auch ohne Grundwissen für dieses Produkt freigeschaltet werden, sofern er es wünscht.

Er handelt dann komplett auf eigene Verantwortung.

Order- und Finanzierungskosten – 2 Punkte

Ein Blick auf die Kosten von Zertifikaten lässt den Trader dann eher schlucken: Sie sind im Vergleich sehr hoch. Das liegt vor allem daran, dass einige Kosten zunächst nicht sichtbar sind.

Die ersten und nachvollziehbarsten Kosten sind die Ordergebühren. Sie liegen genau wie bei Aktien in der Regel bei 6 bis 20 Euro. Jedoch gibt es Broker, wie etwa Flatex, die Partnerschaften mit den Banken eingehen, wodurch die Ordergebühren manchmal verringert oder sogar komplett gestrichen werden. Doch das sind eher Ausnahmen.

Dann ist die Beschaffenheit des Zertifikats wichtig. Beziehen wir uns auf voriges Beispiel (Annahmen: DAX, Basispreis 10.000, Kurs 11.000, Bezugsverhältnis 0,01), dann ist der reale Kaufpreis nicht 10 €, sondern läge darüber! Das sind Finanzierungskosten der Bank. Ein möglicher Preis wäre dann z.B. 10,90 €. Der Trader zahlt 90 Cent Aufschlag. Bei einem vollen Kontrakt wären das immerhin 90 € Differenz, welche die Bank bei einem KO-Event komplett behalten darf. Das ist ihr erster Vorteil.

Es geht nämlich noch weiter: Die Bank setzt Kauf- und Verkaufskurs. Diese hat üblicherweise einen Spread, also eine Spannweite von ein paar Cents. Kauft man das Zertifikat etwa für 10,90 € und würde sofort verkaufen wollen, dann wird das Produkt z.B. für nur 10,80 € zurückgenommen. Hier verdient die Bank dann erneut an der Transaktion (Erklärung, siehe "Produktliquidität").

Und auch das war noch nicht alles: Endlos-Zertifikate haben oft noch einen weiteren mehr oder weniger versteckten Kostenfaktor: Jeden Tag steigt die KO-Schwelle des zugrundeliegenden Produkts (oft um 1 Cent) an. Das Resultat daraus ist ein kontinuierlicher Preisverfall, der gegen den Trader arbeitet, je länger er das Zertifikat hält.

Alle diese Punkte führen zu einer schlechten Bewertung. Für das Daytrading ist allerdings vor allem der letzte Punkt vernachlässigbar, daher gibt es doch noch 2 Punkte.

Ordermöglichkeit – 2 Punkte

Die Ordermöglichkeit ist genau die Gleiche, wie bei einer normalen Aktie. Depotkonten sind nicht vorranging fürs Daytrading ausgelegt und bilden daher keine Basis für schnelles Handeln. Trader mit längerem Horizont haben einfach andere Anforderungen an die Buchungsmaske.

Auch hier sind die Kurse nicht live, und müssen erst umständlich abgerufen werden.

Produktliquidität – 5 Punkte

Während Aktien immer einen Käufer und einen Verkäufer brauchen, ist das bei Zertifikaten nicht der Fall. Sie sind Bankprodukte und werden von ihnen auch ausgegeben.

Das heißt gleichzeitig, dass der Verkauf des Zertifikats nicht auf dem freien Markt geschieht, sondern direkt mit der Bank abgewickelt wird. Damit muss sie sich immer als Gegenpart anbieten. Der Vorteil für den Trader ist, dass selbst nicht so liquide Aktien (-Derivate) sofort und fast ohne Zeitverlust gehandelt werden können, ohne dass man auf einen ASK-Kurs von einem anderen Marktteilnehmer warten muss.

Das einzige Problem besteht, wenn die Bank pleitegeht. Dann liegen nämlich im Depot vollkommen wertlose Papiere. Man könnte sie auch "Wettscheine" nennen. Sobald die Rennbahn schließt, wird der Schein komplett wertlos.

Hier ist also durchaus ein Sicherheitsrisiko für das eigene Geld vorhanden! Im Normalbetrieb ist der Punkt jedoch zu vernachlässigen und führt nur zu einem halben Punkt Abzug.

Skalierbarkeit – 4 Punkte

Die Skalierbarkeit von Zertifikaten ist gerade für kleine Konten ein echter Pluspunkt! Denn dank oben beschriebener Beschaffenheit ist das Produkt bei Trade-Beginn selten teurer als 2-5 €. Gerade beim Daytrading kann man quasi beliebig stückeln, häufig liegt der Betrag eines Zertifikats sogar unter 50 Cent.

Ein Problem tritt erst in der Skalierung nach oben auf. Denn von jedem einzelnen Zertifikat gibt es nur eine gewisse Anzahl. Sind diese aufgekauft, muss ein anderes Zertifikat herangezogen werden. Das Emissionsvolumen schwankt stark und kann beispielsweise 10.000, 100.000 oder 5 Millionen betragen. Kostet ein Anteil nur 0,25 €, wäre die maximale Positionsgröße bei einem kleinen Zertifikat bereits mit 2.500 € erschöpft.

Bei den meisten Basiswerten ist das kein großes Problem, denn es gibt genügend Alternativen.

Zudem ist zu beachten, dass die Auswahl etwas eingeschränkt ist: In den vereinigten Staaten sind diese Art von Bankprodukten verboten, daher werden sie nicht, oder nur sehr vereinzelt auf US-Werte aufgesetzt. Man ist auf sehr große US-Werte, US-Indizes und den europäischen Markt beschränkt.

Kapitalbedarf – 3 Punkte

Das Zertifikat ist ein sehr klein gestückeltes Produkt, daher ist der Kapitalbedarf pro Position relativ gering.

Nun wird der eine oder andere sich fragen: "Weiter oben steht, dass die Kosten so hoch sind, da lohnt sich doch eine kleine Position nicht?". Die Frage ist berechtigt. Doch dank Beschaffenheit des Zertifikats ist ja ein sehr hoher Hebel möglich.

Wenn im Daytrading oder in einer zwei- oder dreitägigen Position ein 10 Prozent-Sprung der Aktie mitgenommen wird, kann ein Hebel von 30 bereits einen Gewinn von 300 Prozent einholen. Selbst wenn das Risiko auf 200 € begrenzt war, sind somit 600 € Gewinn erzielt worden. Da sind Transaktionskosten von 12 Euro plus 2 bis 3 Euro Wertverfall kein ganz schlechter Deal.

Es ließe sich bereits mit einem Konto ab ca. 6.000 - 10.000 € ein ausreichend diversifiziertes Trading betreiben.

CFD

Ein CFD (Abkürzung für "Contract for Difference") ist ein Bankenprodukt, welches Aktien, Indizes, Handelswaren, Rohstoffe, Forex, Kryptowährungen, Metalle, Energie und andere an Börsen gehandelte Werte abbilden kann. Er ist nichts anderes als eine Zahlungsvereinbarung, deren Wert sich aus der Differenz von Kauf und Verkaufskurs des CFDs ergibt.

Beispiel: Eine Aktie kostet 55 €. Der CFD-Kunde eröffnet einen Kontrakt mit einer Sicherheitshinterlegung von 20% (oder 1:5), das bedeutet er muss 11 € als Sicherheit hinterlegen. Die Höhe der maximalen Margin ist in Europa mittlerweile durch die Vorschriften der ESMA geregelt. Nun steigt die Aktie um 5% auf 57,75 €. Das macht eine Differenz von 2,75 €. Der Trader könnte nun den Kontrakt schließen und 2,75 € abzüglich Spread und weiteren Kosten für sich verbuchen. Auf sein eingesetztes Kapital von 11 € ist dieser Betrag eine Rendite von (2,75 / 11 * 100 =) 25 Prozent.

Fällt jedoch die Aktie um 5% auf 52,25 €, hat der Trader einen Verlust von (2,75 / 11 * 100 = ) 25 Prozent. Dieser Hebel schlägt also in beide Richtungen aus.

Broker, die diese Verträge anbieten sind sogenannte Market Maker. Sie betreiben die Plattformen, auf denen gehandelt werden kann und bilden die Gegenseite. Dadurch können Interessenskonflikte bestehen, da der Market Maker ein berechtigtes Interesse hat, dass seine Kunden verlieren.

Zudem ist durch den hohen Hebel und die im Beispiel beschriebene Beschaffenheit des Produkts ist ein Totalverlust möglich. Bis vor Einführung der MiFid II – Regelung Mitte 2018 konnte der Daytrader sogar in eine Nachschusspflicht geraten, welche im Extremfall um ein Vielfaches höher ist als das eigene Kapital. Hier ist es wirklich wichtig, sich genau auszukennen und sich vorher genauestens über das richtige Risikomanagement zu informieren!

Medial ist Anfang 2015 ein Fall bekannt geworden, in dem der Hebel massiv gegen den Trader gegangen ist. In der Zeit hatte die Schweizer Zentralbank von einem auf den anderen Tag beschlossen, dass die Kopplung des Franken an den Euro aufgehoben wird. Davor verteidigte die Notenbank den Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro. Über Nacht viel der Wechselkurs von 1,20 auf 0,94 Franken pro Euro. Viele Trader hat das kalt erwischt, und ein Trader zog vor Gericht, weil er an seinen Broker (IG) rund 280.000 Euro nachschießen sollte.

Er hatte kurz vorher eine LONG Position mit 2.500 Euro und einem vermutlich 100er Hebel platziert. LONG bedeutet, dass er auf steigende Kurse spekulierte, was angesichts der Tatsache, dass der FX-Kurs gerade bei 1,20 Euro lag, eine fast "todsichere" Sache sein sollte. Offensichtlich hatte er sein Konto massiv überhebelt und einen viel zu großen Trade gemacht.

Marktzugang – 3 Punkte

Ein CFD-Konto zu eröffnen ist ein kleines bisschen schwieriger als ein normales Depotkonto. Auch, wenn es einem in den Anzeigen der Broker anders suggeriert wird.

Denn es handelt sich dabei um ein Anlageprodukt mit der höchsten Risikoklasse. Wie beschrieben arbeitet der Hebel in beide Richtungen und kann zu Totalverlusten führen. Entsprechend müssen entsprechende (europäische) Broker vor Beginn des Tradings sicherstellen, dass der Kunde über das Risikoprofil des Produkts informiert ist.

Wer es ein bisschen einfacher haben möchte, der kann allerdings zu einem anderen Market Maker gehen, der weniger stark reguliert wird. Viele der großen Broker sind nach dem ESMA-Paket ins nichteuropäische Ausland übergesiedelt oder haben dort Zweigstellen eingerichtet. Dazu gehören kleine Mittelamerikanische Inseln, Australien und vielleicht bald auch Großbritannien. – Ja, der Brexit führt zu einer Offshore-Alternative direkt im geografisch europäischen Gebiet.

Dort sind die Regulierungen weniger martialisch. Der Hebel kann dort auch weiterhin 500 betragen. Auch für Kunden aus der EU. Allerdings muss man sich die Frage stellen, ob es für einen Anfänger wirklich gut ist, diese Art des Tradings – ohne Netz und doppelten Boden – anzustreben. Vermutlich eher nicht.

Eine andere Art, diese Restriktionen zu umgehen, ist sein Konto vom Broker als "professionelles Konto" einstufen zu lassen. Die ESMA-Richtlinie sieht nämlich die Unterscheidung zwischen Retailern (= Anfänger) und Profis vor. Professionelle Händler dürfen durchaus noch mit höheren Hebeln arbeiten. Um als Profi eingestuft zu werden muss ein Trader einen qualitativen Test durchführen, um Kenntnis und Erfahrung mit dem Handel von CFD nachzuweisen.

Order- und Finanzierungskosten – 3 Punkte

Die Kostenstruktur eines CFDs ähnelt eher dem eines Zertifikats, als eine Aktie. Auch hier ist der Hebel dafür verantwortlich.

Zwar fallen meistens die Transaktionsgebühren weg, dafür gibt es genügend andere Preise, die es zu beachten gibt. Einerseits ist der Spread (also der Unterschied zwischen Kaufkurs und Verkaufskurs) zu nennen, zum anderen müssen die Finanzierungskosten, eine Art Leih-Zins für das zur Verfügung gestellte Kapital zu zahlen. Und zwar täglich. Dieser liegt ca. in der gleichen Höhe, wie der eines Privatkredits. Also bei rund 4 bis 9 Prozent. Bei SHORT-Sellern (= Verkäufern, die auf fallende Kurse setzen) sind die Finanzierungskosten übrigens positiv, sie bekommen Geld für das Halten über Nacht.

Die Zinsen werden täglich am Ende eines jeden Tages berechnet. Damit sind CFD-Daytrader im Vorteil, da sie keine Zinskosten haben! Jeder Käufer (= LONG), der eine Over-Night-Position hält muss die Kosten allerdings mit einrechnen. Je länger ein Trade dauert, desto mehr kostet er.

Der Slippage (siehe nächten Abschnitt zur Erklärung) sollte ebenfalls nicht ganz unberücksichtigt bleiben.

Ordermöglichkeit – 5 Punkte

Ist man erst bei einem CFD-Broker angemeldet und freigeschaltet, kann das traden auch schon beginnen. Dabei profitiert der Daytrader vor allem von der einfachen Handhabung des Ein- und Ausstieges.

Denn die CFD-Produkte sind darauf ausgerichtet, kurzfristige Trades durchzuführen. Je nach Trading-Software und Broker ist es möglich, mit nur einem Mausklick eine Order zu setzen oder eine Position zu schließen.

In der Regel sind die Angaben für den Order auf das Wichtigste reduziert: KAUF/VERKAUF, Stückzahl (wobei ein ganzer Kontrakt je nach Hebel zwischen 1 und 30 betragen kann), optional Stopp Loss und Take Profit. Fertig.

Die großen Anbieter nutzen für die Oderabwicklung eine oder mehrere Standard-Softwares, die auf das Unternehmen gebrandet werden. Das sind zum Beispiel MetaTrader 4/5, cTrader oder Webbasierte zum Teil selbst entwickelte Plattformen.

Produktliquidität – 4 Punkte

Ein CFD ist im Gegensatz zu anderen Produkten kein am freien Markt handelbares Instrument. Es wird von einem Broker ausgegeben und von ihm auch wieder zurückgenommen. Damit ist die Liquidität so lange und so gut gegeben, wie es der Broker und die Software zulassen.

Jedoch gibt es in diesem Bereich einige Tricks, denen sich die Broker bedienen können. Dadurch wird das Thema Liquidität etwas aufgeweicht und es gibt einen Punkt Abzug.

Dazu gehört zum Beispiel die Streitfrage, wann ein Kauf- oder Verkaufsorder ausgeführt wird, wenn sich die Kurse sehr stark bewegen. Da der CFD-Broker per Definition Market Maker ist und die Preise selbst festsetzt, könnte er den Order theoretisch zu jedem Kurs ausführen.

Schwarze und graue Schafe in der Branche jedoch nutzen bei schnellen Bewegungen den sogenannten Slippage um sich einen Vorteil zu verschaffen. Slippage bedeutet soviel wie "Schwund". Damit wird die Differenz zwischen Orderkurs und Ausführungskurs bezeichnet. Der kann nämlich unterschiedlich sein und bewegt sich seltener im Sinne des Traders. CFD-Broker können ohne Weiteres einen Algorithmus zwischenschalten, der zum Zeitpunkt des Orders den Kurs kurzfristig ändert.

Ob das tatsächlich passiert oder nicht, kann von einem außenstehenden kaum überprüft werden. Dazu braucht es schon eine Regulierungsbehörde, die sich die Technik hinter dem CFD-Broker genau ansieht.

Skalierbarkeit – 4 Punkte

Die Skalierbarkeit bei CFDs ist weitestgehend gut. Sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite gibt es kaum Grenzen. Zumindest für den Privatkunden, dessen Konto eine normale Größe besitzt.

Eine Position kann sowohl im Kleinen mit z.B. 0,1 Teil einer Aktie durchgeführt werden, sowie mit einem 50-fachen eines einzigen Kontrakts. Und der kann teilweise bis zu 100 Aktien enthalten. Damit wäre ein Handel mit 5.000 Aktien möglich. Angenommen der Aktienkurs läge bei 100 Euro, wäre eine Position mit einem Wert von 500.000 Euro möglich.

In der Regel sollte ein Trader damit genügend Spielraum haben, um seinen Trades nachzugehen. Wer über derartige Größen hinaus handeln möchte, wird in der Regel auch keine CFD nutzen, sondern entweder die Aktien mittels Marginkonto direkt oder mit Futures handeln.

Kapitalbedarf

Vor allem für kleine Kunden ist das Traden mittels CFD sehr gut möglich. Denn im Vergleich zu Aktien kann der Handel eines Kontrakts auch ein Bruchteil sein. Damit ließe sich von Amazon zum Beispiel nur ein Zehntel handeln, eine Amazon-Position könnte man damit auf nur 160 Euro senken. Dazu kommt, dass diese 160 Euro nur zu einem Teil das Depotkonto belasten. Bei einem Hebel von 5 (das ist derzeit das Maximum für Aktien im europäischen Wirtschaftsraum) müssten lediglich 32 Euro als Margin aufgebracht werden.

Dazu kommt, dass es bei Aktien eine fixe Kostenkomponente gibt, die Ordergebühren, die es aber beim CFD in der Regel nicht gibt. Durch den Spread im Kauf und Verkaufskurs sind die Kosten immer relativ zur Positionsgröße und können damit im unteren Bereich besser angepasst werden.

Wie hoch nun der Kapitalbedarf beim CFD-Handel sein muss, ist sehr abhängig von der Beschaffenheit der Kontrakte. Die wiederum sind nicht standardisiert, sondern hängen von dem Broker ab. Hier sollte man sich vor Kontoeröffnung auf jeden Fall genau informieren.

Einige CFD-Broker lassen gestückelte Kontrakte zu, während andere erst ab einer Mindestmenge jenseits der zwei beginnen. Einige haben eine Aktie je Kontrakt, andere gleich mehrere, bis zu ca. 100. Damit kann also eine Bewegung von nur einem Euro im Aktienkurs bereits ein Plus oder Minus von 100 Euro ausmachen. Und das mit nur einem einzigen Kontrakt.

Forex und Kryptowährungen (Bitcoin, Etherum, Ripl, Litecoin & Co.)

Der Einsteiger mag sich fragen, warum es einen Unterschied zwischen CFDs und Forex, bzw. Kryptowährungen geben soll, wo sie doch mit den gleichen Brokern und in den gleichen Softwareprodukten gehandelt werden können.

Und in der Tat ist nicht in jedem Fall ein Unterschied gegeben. Hier muss auf bestimmte Zusatzinformationen geachtet werden. Denn einige Broker sind als CFD-Broker klassische Market Maker, andere bieten sich als ECN (Electric Communication Network), oder STP (Straight Through Processing) Broker an.

Was zunächst einmal relativ trivial klingt sind zwei grundlegend unterschiedliche Produkte. Während der Market Maker als Gegenseite beim Trading gerne auf der Gewinnerseite stehen möchte und ein Interesse am Verlust seines Kunden hat, dient der ECN/STP-Broker lediglich als Weiterleitung zu einem Liquiditätsprovider und hat meistens kein besonderes Interesse daran, in welche Richtung der Kontostand des Kunden geht. Er hat lediglich ein Interesse daran, dass möglichst oft und lange aktiv gehandelt wird, denn dadurch verdient er seine Provisionen.

Ein weiterer Vorteil der ECN/STP-Broker ist, dass bei ihnen der Spread zwischen Kauf- und Verkaufskurs nicht künstlich erhöht wird, sondern von den angeschlossenen Anbietern abhängt. Damit hat ein Daytrader beispielsweise die Möglichkeit, den EUR/USD mit einer Spanne ab 0,1 Punkten zu handeln, während der Kunde vom Market Maker bis zu 3 Punkte fixen Spread zahlen muss. Bei sehr kurzfristigem Trading ist das ein nicht zu unterschätzender Faktor zwischen Verlust und Profitabilität.

Der ECN/STP-Broker erhält für seine Routing-Tätigkeit eine Provision, etwa wie es bei Aktien üblich ist. Diese ist jedoch zu 100 Prozent von der Handelsgröße abhängig. Wird ein Lot von 100.000 Einheiten gehandelt, beträgt beispielsweise die Kommission zwischen $2 und $8. Kauft ein Trader also einen Lot (beim Forex sind das oft 100.000 Einheiten) und verkauft ihn wieder, sind zwischen $4 und $16 Provision üblich. Das klingt erstmal viel, aber ein Trader mit einem Konto von 2-4.000 Euro sollte in der Regel nicht mehr als 0,1 bis 0,3 Lots handeln. Das wären dann $0,40 bis $1,60 für 0,1 Lot. Beispiel: Ist der EUR/USD Trade mit 100 Pips im Plus ausgestoppt (z.B. 1,1400 auf 1,1500 EUR/USD) worden, hat eine Position von 0,1 Lots einen Gewinn von $100 bei Kosten von rund $1 erzielt. Damit liegt die Provision bei ca. 1%, was durchaus zu verkraften ist.

Doch wie sieht das bei Kryptowährungen aus? Bitcoin, Etherum & Co. werden auf anderen Börsen gehandelt, und dank überschwänglicher Beliebtheit haben sich viele große Broker darum gekümmert, dass diese neuen FX-Paare ebenfalls komfortabel über sie gehandelt werden können. Auch hier gibt es die Unterscheidung zwischen dem CFD und dem echten Krypto-Handel. Dabei fungiert der STP-Broker bei Kryptowährungen auch als technischer Zwischenhändler, um die Digitalwährungen in einem Wallet zu speichern. Damit muss sich der Kunde selbst um nichts kümmern und stellt keinen Unterschied zum normalen Forex-Handel fest.

Grundsätzlich unterscheide ich im weiteren Text meistens nicht zwischen Forex und "Crypto", da es sich meiner Meinung nach eigentlich um keine grundlegend andere Anleger-Klasse handelt. Das kann jeder Leser für sich entscheiden, doch es gelten eigentlich die gleichen Gesetze: Die Wechselkurse haben weder etwas mit Produktion und Zukunftsaussichten zu tun (wie bei Aktien), noch mit Angebot, Nachfrage oder Fördermengen zu tun, wie es bei Rohstoffen normal ist. Sie sollen als Substitut für Währungen gelten, daher sollten sie auch so behandelt werden.

Marktzugang – 4 Punkte

Beim FOREX im ECN/STP-Bereich gelten die gleichen Regeln, wie bei CFDs. Der Marktzugang ist auf Anleger mit der höchsten Risikoklasse beschränkt. Das begründet sich durch die hohen Hebel und die starke Verlustwahrscheinlichkeit.

Das Risiko bei einem ECN/STP-Broker kann tatsächlich noch ein kleines bisschen höher sein als bei einem Market Maker. Denn der europäische Market Maker ist dazu verpflichtet, die Nachschusspflicht bei Retail-Konten auszuschließen. Der Broker, welcher die Order nur routet, hat hingegen keine 100%ige Möglichkeit, den Kunden vor einem Verlust zu beschützen, der über die 100% Eigenkapital hinaus gehen. Hier ist also besondere Vorsicht geboten.

Beim reinen Handel von Kryptowährungen über Coinbase oder ähnliche Börsen ist es jedoch durchaus einfacher, sich einfach bei diesen Börsen direkt anzumelden und los zu handeln. Ich persönlich würde dies allerdings nicht empfehlen. Denn einerseits ist die Handhabe von Kryptos mittels Wallets etwas komplizierter als der Handel über einen ECN/STP-Broker, andererseits ist der Handel dort komplett ohne Netz oder doppeltem Boden. Man begibt sich in einen der unsichersten und (noch immer) unreguliertesten Kapitalmärkte der Welt.

Selbst große Krypto-Börsen wurden gehackt, Coins mit Milliardenschäden gestohlen. Die Zugänge von Wallets können verloren gehen und es gibt keine Regulierungsbehörde, die eine Preisbeeinflussung ahnden könnte. Gerade bei kleineren Coins sind derartige "Pump and Dump" – Attacken an der Tagesordnung und bringen den einen Millionen, was die anderen bezahlen müssen.

Damit ist der Handel außerhalb regulierter Broker tatsächlich eher als Abenteuer abzutun, statt als ernstzunehmende Einkommenstätigkeit. Im regulierten Handel ist man da tatsächlich sicherer.

Doch da es MÖGLICH ist, die Kryptowährungen komplett ohne Vorkenntnisse zu handeln, und die Eröffnung eines Kontos bei entsprechender Börse nur einen Personalausweis und eine "Proof of residence" braucht, gibt es in dieser Kategorie einen Pluspunkt.

Order- und Finanzierungskosten – 4 Punkte

Wie bereits weiter oben erwähnt gibt es bei den meisten ECN/STP-Brokern reine größenabhängige Konditionen. Damit kann die kleine Position genauso gut gehandelt werden, wie eine große.

Außerdem gibt es im Forex bedingt durch den Leverage (= den Hebel) ebenfalls Finanzierungskosten, sofern der Trade über mehrere Tage geht. Das nennt sich SWAP(-Rollover) und ist ein Prozentsatz, der einem Kredit üblich ist. Er bewegt sich zwischen 2 und 20 Prozent pro Jahr. Da die Kontraktgröße bei einem Lot EUR/USD bereits rund 96.000 € (= 100.000 US-Dollar) geliehenes Geld bedeutet, sind die Finanzierungskosten entsprechend merklich. Ein Lot kostet pro Tag somit ca. $4 bis $10, was auf die Größe gesehen jedoch nicht besonders viel ist.

Wir erinnern uns an das Beispiel aus dem CFD-Abschnitt: Ein kleines Handelskonto von 2-4.000 Euro abreitet in der Regel mit 0,1 bis 0,3 Lots, was eine tägliche Kommission von $0,40 bis $1 entspricht. Eine Gewinnmitnahme einer Bewegung von 100 Pips mit 0,1 Lot entspricht $100. Sind diese 100 Pips innerhalb von 2 Tagen erwirtschaftet worden, muss neben der Provision von $0,80 noch eine SWAP-Gebühr von ca. $0,80 abgezogen werden. Mit Gesamtkosten von $1,60 ist der Gewinn von $100 um nur 1,6 % geschmälert.

Ordermöglichkeit – 5 Punkte

Die im CFD-Abschnitt erwähnten Ordermöglichkeiten gelten genauso beim FX-Handel. Die vom Broker bereitgestellte Software vereinfacht das Trading so sehr, dass innerhalb von Sekunden ein neuer Trade eingegangen, oder auch geschlossen werden kann.

Produktliquidität – 4 Punkte

Da ein ECN/STP-Forex-Broker nicht nur auf seiner Plattform handeln lässt, sondern als sogenannter 2nd Tier Broker an ein Liquiditätssystem angeschlossen ist, ist die Liquidität generell ganz gut. Zwar ist der FOREX-Broker kein Market Maker und bietet sich nicht jederzeit als Gegenseite an, doch das ist vor allem in stark gehandelten Märkten kein sonderliches Problem, da hier nahezu immer zeitglich ein Gegenpart für den eigenen Trade gefunden werden kann.

Der FOREX-Markt ist mit einem täglichen Handelsvolumen von ungefähr 7 Billionen US-Dollar der größte und liquideste Markt der Welt. Selbst wenn der Broker bei einem kleineren Liquiditätsprovider angeschlossen ist, kommt es bei den Majors (also den wichtigsten und stärksten gehandelten FOREX-Paaren) nie zu signifikanten Differenzen zwischen Order- und Ausführungskurs.

Trotzdem gibt es hier ebenso wie beim Market Maker das Slippage. Es basiert jedoch in den allerseltensten Fällen daraus, dass der Broker trickst, sondern aus tatsächlichen Marktgegebenheiten, oder im blödesten Fall an einem langsamen Routing zwischen Endkunden, Broker und Liquiditätsprovider.

Skalierbarkeit – 5 Punkte

Die Skalierungsmöglichkeit beim FOREX-Markt ist vermutlich die Beste, die man haben kann. Vorausgesetzt natürlich es handelt sich um einen ECN/STP-Broker.

Denn sowohl auf der Unterseite als auch auf der Oberseite kann das Trading nahezu unendlich skaliert werden. Wer mit einem sehr kleinen Konto von 500 Euro handeln möchte, der nutzt den sogenannten Micro-Lot (= 0,01 Lots) und verdient pro Pip EUR/USD ca. 0,09 €. Wer ein Millionenkonto besitzt, kann auch mit 50 Lots handeln. Er verdient oder verliert dann pro Pip 440 €. Bei einer Strecke von 100 Pips (z.B. von 1,1400 auf 1,1500 EUR/USD) bekommt oder verliert der eine Trader dann 9 Euro, der andere 440.000 €.

Viele FOREX-Broker begrenzen zwar die maximal handelbare Lotgröße auf 50 oder 100, aber selbst da ließe sich theoretisch mit umgehen: Dank entsprechender Software können einem Handelskonto unendlich viele andere angeschlossen werden.

Dies ist übrigens auch für Investoren interessant, die selbst gar nicht handeln möchten. Sie suchen sich ein Follower-Konto auf einschlägigen Webseiten und verknüpfen sich damit. In ihrem Konto werden nun die gleichen Trades durchgeführt, wie beim Hauptkonto. Natürlich im Risiko angepasst, sodass die Lot-Größe der Kontogröße angeglichen wird.

Kapitalbedarf – 5 Punkte

Die Mindest-Kontogröße beim FOREX ist sehr überschaubar. Wer sehr klein traden möchte, um Strategien im Echtgeld zu testen, aber wenig verlieren will, der ist im FOREX genauso gut aufgehoben, wie jemand, der aufs Ganze gehen möchte. Schon mit 300 bis 500 Euro kann ein Anfänger starten und seine ersten Trades platzieren.

Mit einer Margin von ca. 35 € pro Micro-Lot und einem durchschnittlichen Verlust von nur 9 € pro Trade kann ein Konto mit ca. 400 Euro bereits vollkommen ausreichen, um mit einer 1%-Verlust-Regelung mehrere Positionen gleichzeitig eröffnen und managen zu können.

Futures

Offen gestanden: Mit Futures Traden zu lernen ist vermutlich nicht die wirklich beste Idee. Zwar eignet sich ein Future-Kontrakt hervorragend fürs Trading, jedoch ist dieser eher etwas für versiertere Händler mit größeren Konten.

Ein Future ist ein Termingeschäft, welches zu aktuellen Zeitpunkt abgeschlossen wird, während das Produkt erst in Zukunft, zu einem zuvor festgesetzten Termin, geliefert werden soll. In der Regel werden mit diesen Futures Rohstoffe, Agrarprodukte, Fleisch, Indizes, Anleihen oder Währungen gehandelt.

Dabei handelt es sich um standardisierte Verträge, welche dank ihrer Allgemeingültigkeit vollkommen beliebig zwischen anonymen Parteien geschlossen werden können. Der Umfang dieser Verträge ist immer gleich. Zum Beispiel:

  • Ein Kontrakt Gold etwa wird immer exakt über 100 Unzen geschlossen. Das sind 2,83495 kg Gold, was bei einem Marktwert von 1.200 USD pro Unze eine Kontraktgröße von 120.000 USD ausmacht.
  • Ein Kontrakt Rohöl beinhaltet 1.000 Barrel. Das entspricht 158.987,30 Liter. Wenn die Sorte Brent $ 80 pro Barrel kostet, bedeutet ein Kontrakt einen Waren-Gegenwert von $ 80.000.

Anhand dieser Zahlen lässt sich schon absehen, dass kleine Trader hier eher wenig aktiv sind. Auch, wenn ein Future dank Einschluss von 5 % bis 10 % mit einem Hebel gehandelt werden kann. Dazu später mehr.

Die Futures haben je nach Produkt unterschiedlich häufige Verfallstermine, welche ebenfalls standardisiert sind. Besitzt ein Trader zu dem Zeitpunkt einen oder mehrere Kontrakte, darf er die Waren zum vorher festgelegten Preis (dem Terminpreis) beziehen. Lässt er liefern, muss das restliche Geld, welches über die Garantiezahlung (den Einschluss) hinaus geht, bei Lieferung zahlen. In der Regel werden jedoch nur 2 % der über Futures gehandelten Waren tatsächlich ausgeliefert.

Am Terminmarkt verhandeln vor allem zwei Gruppen von Markt-Teilnehmern:

  • Die Institutionellen, welche für ihr Unternehmen einkaufen, um gut kalkulierbare Rohstoffe zu bekommen. Das ist z.B. Starbucks, die sich den Kaffee der nächsten Ernte zu einem fixen Preis sichern wollen, oder die Bauern, welche sich einen Mindestbetrag für ihre Waren sichern möchten, ohne zu sehr vom aktuellen Markt abhängig zu sein.
  • Die (zum Teil sehr großen) Trader, welche auf Preisschwankungen spekulieren und sich des Gewinn-Willens gegen die Institutionen positionieren.

Marktzugang – 2 Punkte

Um Futures handeln zu dürfen, muss ein Trader relativ hohe Hürden nehmen. Da es sich dabei um ein Geschäft mit hohen Zahlen und für einen Laien zunächst unüberschaubares Risiko handelt, ist dies auch durchaus in Ordnung.

Die Risikoklasse von Futures ist wie bei CFDs und FOREX die höchste. Es ist ein Totalverlust möglich. Dank dieser Einstufung muss man sich vor dem traden nicht nur legitimieren und sein Risikoprofil angeben, er muss sich zusätzlich einem Kenntnistest unterziehen.

Damit kann ein Trading-Anfänger vermutlich den Bereich der Futures zunächst ad Acta legen.

Order- und Finanzierungskosten – 4 Punkte

Der Bereich Kosten ist im Future-Handel relativ günstig. Dank hoher Volumina können die Beträge des Brokers vernachlässig werden. Was es sonst noch zu beachten gibt, sind die Cost of Carry – also die Haltekosten.

Die Haltekosten basieren auf drei Faktoren, welche sehr abhängig vom Produkt sind:

  • Lagerhaltungskosten – Es versteht sich logischerweise von selbst, dass es etwas kostet, wenn ein Produzent z.B. knapp 160.000 Liter Erdöl lagern, warten und versichern muss. Da die Abnahme erst in der Zukunft erfolgt, muss der aktuelle Besitzer diesen Preis auf seine Future-Optionsgebühr aufschlagen. Dabei gilt: je schwieriger die Waren lagerbar sind, desto höher ist dieser Betrag. Bei Gold etwa sind die Versicherungs- und Verwaltungskosten bedingt durch Umstände wie Diebstahlsicherung recht hoch, dafür Lagerkosten durch den geringen Platzbedarf recht klein.
  • Zinskosten – Wer eine Ware für einen Gegenwert von $ 150.000 sichert, aber nur $ 15.000 als Sicherheit hinterlegen muss, der braucht entsprechend eine Finanzierung durch den Produzenten. Der lässt sich den Kredit nach marktüblichen Zinsen bezahlen.
  • Erträge aus dem Besitz eins Investitionsgutes – Gegen die Kosten wirken bei bestimmten Produkten wie Indizes die Einnahmen, wie Dividenden und Bezugsrechte, welche sich positiv gegen die Finanzierungskosten aufrechnen.

Alles in allem ist der Betrag, welcher für die Haltekosten aufgerechnet werden im kurzfristigen Handel kaum der Rede wert. Sie können sogar positiv sein, je nachdem ob ein Produkt gerade einen Angebots- oder Nachfrageüberschuss hat, und wie ein Trader positioniert ist: Ob LONG oder SHORT.

Dadurch, dass die meisten Produkte und Handelswaren bei Futures in US-Dollar gehandelt werden, kommt auch noch ein eventuelles Wechselkurs-Risiko hinzu.

Ordermöglichkeit – 4 Punkte

Der Future-Handel ist dank seiner standardisierten Produkte auch recht einfach, sobald der Trader dafür freigeschaltet wurde. Das liegt vor allem daran, dass der Future-Handel vor allem auf Profis ausgelegt ist und nicht bei jedem x-beliebigen Broker durchgeführt werden kann.

Es braucht dafür spezielle Software und Marktzugänge, die auf viel Endkunden-Schnickschnack verzichten und nur "rohe" Buchungsmasken zeigen. Wird das Produkt über sein Kürzel ausgewählt und die Menge, sowie Preis angegeben, ist ein Order innerhalb von wenigen Sekunden gesetzt und wartet auf Ausführung.

Produktliquidität – 5 Punkte

Die Ausführung ist durch den regen Handel von wirklich sehr großen Markt-Teilnehmern kein Problem. Die meisten Händler werden wohl nur einen oder zwei Kontrakte gleichzeitig handeln, und befinden sich damit am aller untersten Ende der Ordergröße. Wenn Institutionen und Produzenten auftreten, findet sich schnell eine Gegenseite, die den Kontrakt "fillt", also eingeht.

Im Gegensatz zu anderen Trading-Produkten sind hier auch Slippage-Verluste kaum zu befürchten.

Skalierbarkeit – 2 Punkte

Die Beschaffenheit von Future-Verträgen zeigt schon das Manko für den jungen Trader: Eine Skalierung ist nur sehr schwer möglich.

Das Problem liegt vor allem an der Kontrakt-Größe. Während wir bei Aktien bereits die Stückelbarkeit von "teuren" Aktien monierten, die gut und gerne mal über $ 1.000 kosten, dann müssen wir bei Futures schon schlucken: Der Einschluss eines Futures liegt teilweise bei über $ 10.000. Und dazu lässt sich der Kontrakt nicht weiter verkleinern. Es gibt nur ein, zwei, oder X Kontrakte, keinen "halben" Future.

Und das, obwohl der Future bereits einen interessanten Hebel beinhaltet, der meistens zwischen 10 und 20 liegt. Das bedeutet, mit einem Eigenkapital von $ 5.000 lassen sich Reale Handelswaren im Gegenwert von bis ca. $ 100.000 bewegen. Das ist ein wichtiger Pluspunkt für die Skalierung.

Kapitalbedarf – 1 Punkt

Die Frage "Wie viel Geld sollte man haben, um mit Futures zu handeln?" kann man nur mit "ziemlich viel" beantworten.

Zwar muss man hier nicht unbedingt die 1 Prozent-Regel ansetzen, da Futures in der Regel um bestimmte Bereiche schwanken, und das Risiko eines Ausfalls nahezu nicht gegeben ist, aber selbst wenn der Trader 10% ins Risiko gehen möchte, bräuchte er bei einem Future mit einem Einschluss von $ 9.000 bereits ein Konto in der Größenordnung von $ 100.000 und aufwärts.

Wer das Geld nicht hat, sollte sich alternativ mit Optionen oder CFDs auseinandersetzen. Zweitere sind zwar im Vergleich zu Futures in der Kostenstruktur um einiges schlechter gestellt, aber gerade für kleinere Konten kann es durchaus Sinn machen, mit einem Rohstoff-CFD zu handeln, statt den Future-Kontrakt zu nutzen.

Alles in Allem ist der Future vermutlich eines der besten und ehrlichsten Produkte, um Kurz- und mittelfristiges Trading zu betreiben. Wenn dann eben die Kontogröße dazu passt.

Trading Broker

Nachdem ausführlich auf unterschiedliche Produkte eingegangen wurde, mit denen man kurzfristig traden kann, soll eine weitere wichtige Komponente besprochen werden: Der Broker. Auch hier gibt es viele unterschiedliche Ansätze, die es zu beachten gilt. Und je nach gewähltem Produkt und Handels-Stil variieren die Ansprüche ebenfalls.

Der Broker wickelt die Transaktionen ab, welche vom Kunden eingegeben werden. Vor der Internet-Ära musste man seinen persönlichen Ansprechpartner anrufen, und ihm die gewünschte Order diktieren. Dieser hatte dann tatsächlich Mitarbeiter auf dem "Parkett", die sich um den Handel kümmerten. Das war mühsam und führte dazu, dass das kurzfristige Traden beschwerlich, ja ein Vollzeit-Job war.

Mit dem Broker telefonieren?

Diese Zeit ist zum Glück längst vorbei. Heutzutage gibt es eigentlich keinen Grund mehr, dass man von einem Broker angerufen und "belästigt" wird. Es sei denn, man möchte als Anfänger beraten werden. Doch hier ist Vorsicht geboten: Der einzige Broker-Zweig, in dem es noch üblich ist zu telefonieren, ist der des Market Maker. Hier bieten sich Callcenter-Mitarbeiter als Berater an.

Doch Tipps und Unterstützung sind eher rudimentär, sie wissen selbst nur wenig über gutes Handeln. Wenn überhaupt, kann ein solcher Mitarbeiter einem bei der Bedienung der Handelssoftware helfen, und auf Anfragen etwas über Positionsgrößen erzählen. Doch man sollte sich nichts vormachen: Dieser Betreuer bekommt Provisionen darauf, dass das Konto aktiv gehandelt wird, nicht, dass man damit gewinnt.

Diese Masche dient einzig dem Zweck, dass der User bei Laune gehalten wird und weiter tradet. Entweder, bis er profitabel ist, oder bis er sein Geld verloren hat. Da statistisch betrachtet (leider) ca. 80 % aller Trader, und vermutlich 99 % aller Trading-Anfänger verlieren, liegt die Vermutung nahe, dass man einfach die Vernichtung des Kunden-Kontos beschleunigen möchte.

Mir selbst ist es ebenso ergangen: Ich bekam pünktlich am Anfang jeden Monats einen Anruf. Die nette Frauenstimme fragte mich, wie sie mich unterstützen könne und ob sie mir irgendwie helfen kann. – Und dann verdoppelte ich mein Konto in weniger als 3 Monaten und plötzlich bekam ich keinen Anruf mehr…

Ein Freund von mir bekam erst dann Unterstützung, als er sein Konto massiv hoch gehandelt hatte. Der Mitarbeiter wollte ihm helfen, noch besser zu werden. Doch statt mehr Renditen zu erwirtschaften, war mein Freund durch die gut gemeinten Tipps des Callcenter-Mitarbeiters eher irritiert. Am Ende waren die meisten Gewinne wieder vom Markt gefressen.

Besser also, sie sind argwöhnisch, wenn ein Callcenter-Mitarbeiter anruft und ihnen "helfen" möchte.

Bester Broker fürs (Day-)Trading

Was macht einen guten Broker aus, wenn man professionell Daytrading betreiben oder zumindest kurzfristig traden möchte? Welcher ist der beste Broker für diesen Bedarf, welcher ist gut und seriös?

Zunächst einmal sollte erwähnt sein, dass es zwar immer noch möglich ist, bei einem "schwarzen Schaf" zu landen, die Wahrscheinlichkeit mit ein wenig Wissen und gesundem Menschenverstand bereits massiv abnimmt. Und auch dank stärkeren Regulierungen durch ESMA und Regulierungsbehörden sind die Chancen signifikant gesunken, in einer unseriösen "Klitsche" zu landen.

Regulierung

Zunächst einmal sollte erwähnt sein, dass es zwar immer noch möglich ist, bei einem "schwarzen Schaf" zu landen, die Wahrscheinlichkeit mit ein wenig Wissen und gesundem Menschenverstand bereits massiv abnimmt. Und auch dank stärkeren Regulierungen durch ESMA und Regulierungsbehörden sind die Chancen signifikant gesunken, in einer unseriösen "Klitsche" zu landen.

Wer besonders auf Sicherheit bedacht ist (was man auf jeden Fall sein sollte, wenn man das traden erst noch lernen möchte), der sollte sich in jedem Fall einem europäischen Broker zuwenden. Einen europäischen Broker erkennt man an der Bezeichnung der Regulierungsbehörde. Denn je nach Staat sind unterschiedliche Regulierungen zuständig.

In Deutschland ist z.B. die BaFin für die Aufsicht und Überwachung von Finanzdienstleistern, Banken und Brokern zuständig. Jedoch sind die allerwenigsten international aktiven Broker in Deutschland registriert. Mit gutem Grund, denn hierzulande sind die Regulierungsbemühungen mittlerweile so abstrus hoch, dass sich ein Betrieb eines Brokerhauses nicht mehr lohnt. Fast alle größeren Namen sind deswegen mindestens ins europäische Ausland abgewandert, oder werden von dort aus administriert.

Eine der bekanntesten Regulierungsbehörden ist die CySEC. Das ist ein noch relativ junge Regulierungsbehörde von Zypern, sie wurde mit Beitritt von Zypern zum europäischen Wirtschaftsraum 2004 gegründet. Hier sitzen mittlerweile eigentlich die meisten in Europa zugelassenen Broker. CySEC-regulierte Broker durfte bis Ende 2016 noch Bonusguthaben für Einzahlungen und aktives Handeln ausgeben. Das ist jedoch mittlerweile verboten. Einerseits ist die schade für den Trader, da er das Guthaben als zusätzlichen Verfügungsrahmen nutzen konnte, andererseits nutzt es ihm. Denn nun besteht die einzige Möglichkeit zur Offerierung finanzieller Vorteile darin, günstigere Handelsgebühren anzubieten. Daytrader kommen damit sogar langfristig besser davon. Bei der CySEC regulierte Broker haben eine Einlagensicherung von 100.000 Euro.

Die britische FCA (Financial Conduct Authority) genießt unter Tradern und Brokern ebenfalls einen sehr guten Ruf. Sie ist eine unabhängig arbeitende Behörde in Großbritannien. Auch nach dem Brexit wird die FCA wohl eine Institution bleiben, bei der hohe Sicherheitsstandards gelten. Die FCA ist besonders für ihre regelmäßigen Kontrollen bekannt, die Unregelmäßigkeiten schnell aufdecken und eliminieren. Da sich die FCA in England befindet, gilt hier eine Einlagensicherung je Kunde von 50.000 Euro.

Im weiteren Ausland wären noch die SEC (Securites and Exchange Commission) und CFTC (Commodity Futures Trading Commission) zu nennen. Sie sind in der USA für Recht und Ordnung unter den Brokern zuständig. Gerade die Amerikaner haben sich dem Kampf gegen kurzfristigen Handel für Privatpersonen verschrieben. Daher ist Daytrading bei einem SEC-regulierten Broker nur dann möglich, wenn man mindesten 20.000 US-Dollar an Barreserven auf seinem Depotkonto hat.

Auch Australien ist mit der ASIC einer der bekannteren Broker-Regulierer. Hier sind die Anforderungen an die Broker niedriger, und die in Europa üblichen Hebel, welche nach MiFid II gelten, sind hier nicht der Rede wert. Doch dass es hier möglich ist, weiterhin mit Hebeln von 200 oder mehr zu handeln, ist nicht gleich als unseriös zu werten.

Weitere Regulierungsbehörden lassen sich nach Land aufgeschlüsselt bei der Bafin nachlesen.

Kundengeld-Sicherheit

Was passiert eigentlich, wenn der Broker pleitegeht? Ist dann das Geld des Traders komplett weg? Diese Frage sollte man sich immer stellen, bevor man bei einem Broker traden will.

Wer auf die Regulierung einer bekannten europäischen Behörde achtet, der kann mit einer relativ großen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Gelder durch die Einlagensicherung gedeckt sind. Außerdem sind die Broker in den meisten Ländern dazu verpflichtet, die Kundengelder separat zu halten, wodurch sie nicht in die Insolvenzmasse einfließen dürfen.

Doch in der Realität kann das Ganze natürlich ganz anders aussehen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass der Broker möglichst offen und ausführlich über seine Sicherungsmaßnahmen informiert und sich nicht vor Fragen versteckt. Die Webseite sollte darüber Auskunft geben.

Ein- und Auszahlung

Die Zahlungsabwicklung bei Brokern kann sehr stark variieren. Wer Angst davor hat, auf einen unseriösen Broker hereinzufallen sollte im nächsten Schritt abfragen, wie die Zahlungsmodalitäten aussehen.

Einige Broker bieten nicht nur eine sehr überschaubare Anzahl an Einzahlungsmöglichkeiten an, sie verlangen zusätzlich noch eine "deposit fee", eine Gebühr für die Einzahlung. Wenn man also nur per PayPal und Kreditkarte einzahlen kann, und die Kartengebühren oder eine Einzahlungspauschale entrichten muss, dann sollte man sich von diesem Broker besser verabschieden. Die Gebühren müssen nicht sein.

Auch bei der Auszahlung legen einem vor allem kleinere Broker Steine in den Weg. Normalerweise sollte eine Auszahlung so einfach sein, wie die Einzahlung. Dabei ist es noch verständlich, wenn es eine Minimum-Auszahlungsgrenze gibt, doch wenn auch bei der Auszahlung Kosten für den Kunden entstehen, dann weist das auf eine merkwürdige Gebührenstruktur hin.

Der Kunde muss hier besonders aufpassen: Denn auch wenn mit "ohne Einzahlungsgebühren" geworben wird, können eben noch die Auszahlungsgebühren dazukommen. Dieses Gebaren sollte nicht akzeptiert werden und mit der Schließung des Kontos einhergehen.

Weiterhin kann es in modernen Zeiten nicht akzeptiert werden, wenn sich ein Broker mit der Zahlung oder Verbuchung des Geldes mehr als 3 Werktage Zeit lässt. Dauert es länger, müssen offensichtlich die Zahlungen manuell durchgeführt werden. Unseriöse Broker lassen sich vor allem bei der Auszahlung Zeit.

Schnelle Trade-Eingabe

Besonders wichtig für Daytrader und kurzfristige Händler ist ein Broker, dessen Buchungsmaske für Trades schnell und intuitiv bedienbar ist. Dafür haben die Broker unterschiedliche Lösungen entworfen.

Viele Broker haben ein selbst entwickeltes Online-Trading-Tool, welches dem User die Ordereingabe vereinfachen soll, lassen aber auch das Traden über Drittanbieter-Software zu. Später soll detaillierter auf die unterschiedlichen Möglichkeiten eingegangen werden.

Neben den verschiedenen Software-Lösungen gibt es auch noch zu beachten, dass ein Trade vor allem dann schnell eingegangen werden kann, wenn das System intuitiv geschieht. Ist sofort klar, wie viele Aktien im CFD gehandelt werden? Wie hoch ist die Margin und wie wirkt sich das Ganze auf das Eigenkapital aus? Welchen Umfang hat ein Kontrakt beim CFD, oder wie ist die Spezifikation des FOREX-Paares? Weiß man während der Trade-Eingabe, wie sich ein Pip auf den Kontowert auswirkt?

Diese Punkte sind zwar auch zum Teil eine Frage der Erfahrung, aber da bei CFDs beispielsweise die Vorgehensweise nicht standardisiert ist, können sich abhängig vom Broker große Unterschiede auftun. Ein Trader, der sich einmal auf einen Broker eingerichtet hat, tut sich deswegen relativ schwer die Plattform zu wechseln.

Ausreichend viele Instrumente

Je größer und bekannter ein Broker, desto mehr Instrumente kann er anbieten. Das gilt sowohl für Market Maker, also auch für reine Abwicklungsdienstleister.

Anhand von CFD-Brokern ist das besonders gut zu erkennen. Denn im Vergleich zum "freien" Markt muss der Broker für jedes handelbare Produkt eine entsprechendes Derivat aufsetzen. Und diesen Aufwand wiederum würde kein Broker auf sich nehmen, wenn er nicht genau weiß, dass das Produkt häufig genug gehandelt wird, damit es sich für ihn lohnt.

Kleine Broker tun sich klassischerweise eher schwer mit der Auflage von vielen Derivaten.

Doch ganz abgesehen davon ist es natürlich auch für den Trader von Vorteil, möglichst viele Instrumente handeln zu können. Denn es ist kaum etwas frustrierender, als eine sehr gute Trading-Chance in einem Instrument zu finden, nur um dann festzustellen, dass der Broker das Produkt nicht handeln kann.

Hier haben normale Online-Broker in der Regel die Nase vorn, da dort keine Derivate gehandelt werden, sondern alle Produkte im Direkthandel. Zwar können auch hier noch länderspezifische Unterschiede entstehen, etwa, wenn man eine italienische oder indische Aktie handeln möchte, doch die Produktpalette ist dort am größten.

Bei FOREX-Brokern ist auch die Zahl der handelbaren Währungspaare relevant. Doch darauf sollte man sich definitiv nicht versteifen, da dies nicht der einzige Faktor für einen guten Anbieter ist. Viel wichtiger, als die Zahl sind dort die Spreads der Produkte!

Niedrige Spreads

Ein guter Broker sollte neben einer angemessenen Produktpalette auch bei den Produkten selbst für Fairness sorgen. Gerade, wenn man kurzfristig traden möchte, fallen die Spreads sehr stark ins Gewicht.

Im Grunde ist es egal, welches Produkt man handelt, einen Spread – also die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs – gibt es immer. Käufer möchten dabei das Instrument möglichst günstig bekommen und bieten einen Betrag unterhalb des Durchschnittskurses, Verkäufer wollen den besten Preis bekommen und bieten einen Betrag oberhalb des Durchschnittskurses. Dazwischen treffen sich diejenigen Trader, deren Order gerade ausgeführt wurden.

Handelt man bei einem Broker, der als STP (Straight Through Processor) arbeitet, kann dieser dank Anschluss an eine oder mehrere Börsen diesen Spread möglichst klein halten. Ein Forex-Broker kann so einen Spread auf fast null drücken. Eine Spread von 0,1 Pips im EUR/USD würde bedeuten, dass der Kaufkurs 1,13800 USD/EUR und der Verkaufskurs 1.13799 USD/EUR betragen würde. Bei einem Spread von 3 Pips hingegen müsste der Trader beim Verkauf einen Kurs von 1.13770 USD/EUR hinnehmen.

Während diese "Kurslücke" auf einen langfristig ausgelegten Trade äußerst wenig Auswirkung hat, wäre ein Daytrader um einen zumeist beträchtlichen Prozentsatz seines angestrebten Gewinns erleichtert worden. Bleiben wir beim vorherigen Beispiel des EUR/USD, bewegt sich ein Kurs am Tag im Schnitt zwischen ca. 15 und 150 Pips pro Tag. Und nicht zuletzt im Scalping, also dem extrem kurzen Handel innerhalb weniger Sekunden, könnte eine Profitabilität gar nicht entstehen.

Wozu würde ein Broker also seinen Spread extra erhöhen wollen? Ganz einfach: Das kann eine der Finanzierungsmöglichkeiten eines Brokers sein. Wenn ein FX-Broker beispielsweise keine Kommissionen berechnen möchte, kann er den Spread künstlich heraufsetzen.

Angenommen ein durchschnittlicher Spread am Markt läge bei 0,2 Pips, und der Broker verlangt vom Trader 1,5 Pips fixem Spread, verdient der Broker damit immerhin 1,3 Pips pro "round trip" (= 1x Kauf und 1x Verkauf). Wird dabei ein voller Lot gehandelt (1x 0,5 Lots Kauf, und 1x 0,5 Lots Verkauf), wurden insgesamt 100.000 Einheiten gehandelt. Damit verdient der Broker im EUR/USD bei diesem Trade ($ 100.000 * 1,3 Pips / 10000 (da 4-digit-Währung) = ) $13. Bei Commission-based Brokern hingegen kann ein gleicher Trade auch schonmal nur $3 kosten.

Und dabei gibt es durchaus Broker, die bis zu 3 Pips bei diesem Währungspaar verlangen! Beim Traden sollte also durchaus auf diesen Punkt geachtet werden. Das ist gar nicht so kompliziert, denn die meisten Broker veröffentlichen ihre Spreads auf ihrer Homepage.

Zuletzt sollte in diesem Zusammenhang noch auf die Unterscheidung zwischen Majors, Minors und Exotics hingewiesen werden. Denn viele Broker wissen genau, dass Anfänger vor allem auf 1-2 Währungspaare achten und die anderen vernachlässigen. Es hat sich somit eingebürgert, dass Paare, die häufig gehandelt werden, wie etwa EUR/USD oder USD/JPY, extra kleine Spreads haben, damit das Trading günstig aussieht. Doch sollte man auf die Idee kommen andere Produkte zu handeln, ist die Ernüchterung unter Umständen groß: Hier wird dann im Spread richtig zugeschlagen!

Schnelle Ausführung

Das sogenannte Slippage ist auch ein wichtiger Faktor, den ein seriöser Broker bereits auf seiner Webseite kommuniziert. Zumindest bei Market Makern aus dem Bereich FOREX und CFD ist dies besonders wichtig.

Denn wie in einem vorigen Abschnitt erwähnt, könnten Market Maker auf die Idee kommen, durch einen Algorithmus dafür zu sorgen, dass bei schnelleren Bewegungen ein automatisch schlechterer Kurs zur Ausführung kommt. Ich selbst erinnere mich an meinen ersten CFD-Broker (ich nenne keine Namen), bei dem in schnelleren Bewegungen grundsätzlich schlechte Ausführungen entstanden waren. Zudem loggte sich die Handelsplattform in schnelleren Phasen gerne ohne Vorankündigung aus, während mein Login in ruhigen Phasen über Tage bestehen konnte. – Aber ein Schelm, der böses denkt. Diesen Broker gibt es auch heute noch, ob diese "Probleme" behoben wurden, weiß ich nicht.

Natürlich kann auch ein an einen Liquiditätsprovider angeschlossener Broker das Slippage nicht ausschließen. Und wenn der Provider klein ist, können auch hier die Differenzen zwischen Order- und Kaufkurs beträchtlich sein. Doch das lässt sich dann tatsächlich durch die Marktbegebenheiten erklären.

Geringe Gebühren

Dieses Thema war ebenfalls schon öfter im Gespräch: Der Broker sollte das richtige Preismodell fürs Daytrading mitbringen. Das bedeutet: die Gebühren sollten so gering wie möglich gehalten werden.

Damit ist nicht gemeint, dass Jemand, der das Traden erlernen möchte nun wochen- oder monatelang nach dem allerbilligsten Broker suchen sollte. Das ist vergebene Liebesmühe, denn gerade Anfängern fehlt hier noch das Gefühl.

Viele Broker im FOREX und CFD-Bereich werben mit Kommissionsfreien Ausführungen. Wie vorher bereits erwähnt sind dann die Spreads um einiges höher. Hier muss genau nachgerechnet werden! Wenn die Differenz zwischen den Spreads in der Regel "nur" 0,4 Pips beträgt, wäre die Gebühr pro Standard-Lot 4 USD. Das wäre ein annehmbarer Betrag.

Doch wenn ein FOREX und CFD-Broker ganze 3 Pips Kommission nimmt, dann ist seine Nachricht ganz klar: Daytrader sind hier nicht erwünscht. Hier wären pro 100.000 gehandelte Einheiten eine Gebühr von über 30 USD (bzw. entsprechende Geldeinheiten) zu zahlen. Das ist schon sehr viel, kann aber bei den Minor oder Exotics noch mehr sein.

Niedrige Halte- & Über-Nacht Gebühr (Rollover/Swap)

Für Trader von CFDs und andern Hebelprodukten (Wie FX), die ihre Positionen über Nacht halten, sind die Swaps, bzw. Rollover-Gebühren ebenfalls von Bedeutung. Diese werden bei seriösen Brokern ebenfalls angezeigt.

Swap

Ein Swap ist eine Gebühr, welche der Kunde für das Halten eines Instruments über Nacht bezahlt. Sie wird dadurch begründet, dass der Anbieter Finanzierungskosten hat. Wenn ein Trader mit einem Hebelprodukt handelt, hinterlegt er typischerweise einen Mindestbetrag, der Rest wird vom Broker finanziert. Diese Finanzierung wird mit einem marktüblichen Prozentsatz verzinst.

Handelt der Trader zum Beispiel ein Lot des FOREX-Paars EUR/USD und hält diesen über Nacht, leiht er sich faktisch knapp 100.000 US-Dollar (Minus Sicherheitshinterlegung). Bei einem angenommenen Jahreszins von 3 Prozent muss der Händler nun ein 360tel von 3.000 US-Dollar Finanzierungskosten pro Nacht bezahlen. Das wären in diesem Fall rund 8,33 US-Dollar.

Dabei muss der Trader mit einer Long-Position diesen Betrag direkt von seinem Trading-Konto bezahlen.

Eine Besonderheit besteht dann, wenn der Trader eine Short-Position hält. Denn hier muss er kein Geld leihen, sondern verleiht es. Dafür wird dem Short-Trader sogar eine Gutschrift gewährt. Die ist jedoch in der Regel um einiges niedriger als die Finanzierungskosten einer Long-Position. Bevor nun der eine oder andere pfiffige Trader auf dumme Gedanken kommt: Es ist nicht wirklich möglich damit gezielt Geld zu verdienen, indem man extra Overnight-Positionen aufbaut!

Rollover

Ein Rollover ist im Vergleich zum Swap ähnlich gelagert, und wird beim FOREX-Markt synonym verwendet. In anderen Märkten gibt es hingegen einen Unterschied: Bei Futures beispielsweise bezeichnet der Rollover die Kosten, welche sich ergeben, wenn man einen Future-Kontrakt schließt und direkt einen anderen, gleichwertigen Kontrakt zu eröffnen. Das ist immer dann der Fall, wenn der aktuelle Kontrakt ausläuft, und der Trader den Kontrakt länger halten möchte.

Ein Beispiel:
Es ist Anfang August, der Trader kauft einen Dezember15-Kontrakt Gold (d.h. er bekommt Mitte Dezember zum aktuellen Preis Gold geliefert). Der Käufer hat sich aber dafür entschieden, die Lieferung weiter in die Zukunft zu verschieben, und der 15. Dezember steht kurz bevor. Nun muss der Trader diesen Kontrakt verkaufen, und kauft im Gegenzug einen Kontrakt für de März nächsten Jahres.

Der Preis des März15-Kontrakts ist jedoch nicht gleich dem Preis des Dezember-Kontrakts, da Finanzierungskosten, und weitere typische Kostenbestandteile in den Zeitwert eingerechnet werden müssen. Die Folge: Der Trader zahlt einen Aufschlag.

Dieses Verfahren wird als "Rollover" (oder auf Deutsch "rollen") bezeichnet.

Ausreichend Margin

Die Margin ist vor allem beim Trading von Hebelprodukten relevant. Als ich auf die besten Produkte für Trader eingegangen bin, hatte ich sie bereits erwähnt: Die Margin ist der Hebelsatz, mit dem man ein Instrument handeln kann. Der ist von Produkt zu Produkt sehr unterschiedlich, und kann auch innerhalb eines Produktes grundlegend anders sein.

Vor allem im Future-, CFD- und FOREX-Markt ist die Margin von Bedeutung. Da die wenigsten Trading-Anfänger mit den Futures anfangen, gehe ich folgend stärker auf die Margins von CFDs und FOREX ein.

Ein Hebel von 1:30 bedeutet zum Beispiel, dass ein Trader mit der Sicherheitshinterlegung von 1 Euro ganze 30 Euro fremdfinanziert bekommt. So muss für einen Kontrakt EUR/USD eine Sicherheit von 3,500 USD hinterlegt werden.

Ebenfalls schonmal erwähnt wurde die Tatsache, dass wir im europäischen Wirtschaftsraum seit spätestens 2018 einer Regulierung unterworfen sind, die den Kleinanleger vor Totalverlust schützen soll. Diese bezieht sich vor allem auf die Margin-Regeln. Denn bevor die MiFid II Richtlinie in Kraft getreten ist, konnte der Broker / Market Maker den Hebelsatz selbst bestimmen.

Und da der Broker natürlich weiß, dass ein Laie sich gerne überhebelt, bot er seinen Kunden einen Hebel von bis zu 1:500 an.

Was bedeutet das? Der Kunde konnte sich 100.000 US-Dollar mit lediglich 200 US-Dollar Sicherheitshinterlegung leihen. Das verführt Kleinstkonten-Inhaber ganze Kontrakte zu handeln, statt "nur" einen Micro-Lot, also 1.000 USD.

Das Problem an dieser Geschichte ist jedoch, dass diese 200 USD an Sicherheitshinterlegung sofort weg sind, wenn sich der Kurs auch nur minimal bewegt. Dann bekommt der Trader einen sogenannten "Margin-Call" und alle seine Positionen werden aufgrund des Aufbrauchens der Sicherheitshinterlegung geschlossen.

Zum Verständnis: Wer einen ganzen Kontrakt handelt, der bekommt oder zahlt pro Tick (= 0,0001 Veränderung im Währungspaar EUR/USD) 10 USD. Mit anderen Worten, eine Bewegung von 0,0020, oder 20 Ticks führt bereits zur Schließung der Position. Der EUR/USD bewegt sich allerdings bereits an mittelmäßig volatilen Tagen um 50-80 Ticks. Dadurch wird das Treffen eines genauen Punkts für den Trader zum Glücksspiel.

Ein seriöser Broker verzichtet daher auf das Angebot von zu hohen Hebeln. Diese sind für den Endkunden immer mit zu vielen Nachteilen verbunden.

Nach Inkrafttreten der neuen EU-Richtlinie hat sich diese Praxis für europäisch regulierte Broker erledigt. Ihnen sind klare maximale Hebelsätze auferlegt worden. Hier lassen sich gute von schlechten Brokern gar nicht mehr voneinander unterscheiden.

Garantierte Stoppkurse

Geht ein Trader eine Position ein, versucht er diese fast immer durch einen Stopp-Loss abzusichern. Dieser liegt in einige Entfernung und führt dazu, dass die Position automatisch glattgestellt wird, sollte der Kurs diese Marke erreichen.

Nun kann es aber so sein, dass die Umstände gegen einen laufen. Etwa, wenn der Markt nicht liquide ist. Es also keinen Gegenpart zu dem Preis findet. Manchmal überspringt der Kurs auch den Stopp-Loss und löst ihn nicht aus. Oder eine Zentralbank ändert eine Richtlinie über Nacht (siehe Schweiz) und der Wechselkurs schwankt ganz plötzlich. In allen Fällen hat der Trader mit seinem Stopp-Loss ein Problem: er wird nicht, oder verspätet ausgeführt, es entsteht ein großes Slippage.

Vor allem Market Maker, aber auch einige Liquiditäts-Broker, bieten deswegen einen garantierten Stopp-Loss an. Dieser kostet in den meisten Fällen zwar einen kleinen Aufschlag als Gebühr, dafür ist der Trader dann aber vor den meisten Worst-Case-Szenarien geschützt. Es ist eine Versicherung für böse Überraschungen.

Bietet ein Broker garantierte Stoppkurse an, ist das ein Indiz dafür, dass er zu der seriöseren Klientel gehört. Andererseits bedeutet allerdings ein Fehlen von garantierten Stoppkursen nicht, dass der Broker sofort ein schwarzes Schaf der Branche ist.

Stay tuned...

Wow, du hast tatsächlich bis hier hin gelesen? Das ist beeindruckend und freut mich riesig! Leider bin ich mit diesem Beitrag noch nicht ganz fertig geworden, es fehlen noch ein paar Kapitel...

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